MOSKAU. Rußlands Präsident Wladimir Putin hat dem Westen vorgeworfen, gefälschte Berichte über den russischen Militäreinsatz in Syrien zu verbreiten. „Die ersten Informationen über zivile Opfer waren erschienen, noch bevor unsere Flugzeuge in den Himmel stiegen“, sagte Putin am Donnerstag nach Angaben des staatlichen russischen Nachrichtenportals Sputniknews.
Sein Land sei jedoch „auf solche Informationsattacken gefaßt“. Das russische Außenministerium sprach von einem „Informationskrieg“. Russische Kampfflugzeuge fliegen seit Mittwoch Angriffe in dem Land, um die Truppen von Syriens Präsident Baschar al-Assad zu unterstützen.
Saudi-Arabien fordert Ende der russischen Luftangriffe
Die Vereinigten Staaten werfen Rußland vor, Rebellengruppen anzugreifen, die vom Geheimdienst CIA ausgebildet worden seien, um den „Islamischen Staat“ (IS) zu bekämpfen. Laut BBC seien Stellungen der zu Al-Kaida gehörenden Al-Nusra-Front bombardiert worden. Saudi-Arabien, das selbst islamistische Milizen in dem Land unterstützt, zeigte sich empört über die russischen Luftangriffe.
Die Regierung in Moskau wies die Vorwürfe zurück. Bei den ersten Luftangriffen seien eine Kommandozentrale des IS sowie eine Sprengstofffabrik zerstört worden, in der Selbstmordattentate vorbereitet würden. Zudem würden nur Ziele außerhalb von Wohngebieten angegriffen. (ho)