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Großbritannien: Linksruck in Labour-Partei

Großbritannien: Linksruck in Labour-Partei

Großbritannien: Linksruck in Labour-Partei

Jeremy Corbyn
Jeremy Corbyn
Jeremy Corbyn. Der neue Parteichef steht in der Kritik Foto: dpa
Großbritannien
 

Linksruck in Labour-Partei

Mit der Wahl von Jeremy Corbyn zum neuen Parteivorsitzenden hat die britische Labour Party einen Linksruck vollzogen. Bei einer Urwahl stimmten die Parteimitglieder am Sonnabend für Corbyn als neuen Parteichef. Kritiker werfen ihm vor, linksradikale Positionen zu vertreten.
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LONDON. Mit der Wahl von Jeremy Corbyn zum neuen Parteivorsitzenden hat die britische Labour Party einen Linksruck vollzogen. Bei einer Urwahl stimmten die Parteimitglieder am Sonnabend für Corbyn als neuen Parteichef. Kritiker werfen ihm vor, linksradikale Positionen zu vertreten. Bereits im ersten Wahlgang setzte sich der Parteilinke mit 59,5 Prozent der Stimmen durch. 600.000 Parteimitglieder waren zur Wahl aufgerufen worden. Zum Vizechef wurde Tom Watson gewählt, der erst im dritten Wahlgang mit 50,7 Prozent eine knappe Mehrheit erhielt.

Die Neuwahl war notwendig geworden, nachdem der bisherige Labour-Chef Ed Miliband nach einer schweren Niederlage bei den Unterhauswahlen im Mai von seinem Amt zurückgetreten war. „Ich hoffe, er reicht allen Teilen der Partei die Hand“, sagte Miliband der britischen Presse.

Neuer Labour-Chef parteiintern umstritten

Wegen seinen politischen Positionen steht der neue Labour-Chef in der Partei seit Wochen in der Kritik. Der erklärte Pazifist fordert ein Ende der Sparpolitik und eine Verstaatlichung großer Teile der britischen Infrastruktur. Zudem hatte er angekündigt, stillgelegte Kohlebergwerke wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Der EU-Kritiker sprach sich auch für einen Nato-Austritt Großbritanniens aus.

Der ehemalige Premierminister Tony Blair hatte zuvor eindringlich vor Corbyn gewarnt. Unter ihm drohe den britischen Sozialdemokraten die „Auslöschung“, hatte Blair im August der britischen Tageszeitung Guardian gesagt. Zahlreiche Mitglieder des sogenannten Schattenkabinetts kündigten bereits an, bei einer Regierungsbeteiligung unter Corbyn nicht mehr für ein Ministeramt zur Verfügung stehen zu wollen. (fl)

 

Jeremy Corbyn. Der neue Parteichef steht in der Kritik Foto: dpa
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