BERLIN. Die Linkspartei hat nach dem Wahlsieg der sozialistischen Syriza in Griechenland eine internationale Schuldenkonferenz gefordert. „Dieses Ergebnis ist eine Aufforderung auch an Herrn Schäuble, an Frau Merkel und die europäischen Institutionen, das Wahlergebnis ernst zu nehmen und vor allen Dingen jetzt schnell über ein Lösung der Schuldenfrage zu reden“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Dietmar Bartsch, der ARD.
Die Vorsitzenden der Linkspartei, Katja Kipping und Bernd Riexinger, zeigten sich erfreut über den Sieg der Partei von Alexis Tsipras: „Knapp acht Monate nach dem beeindruckenden Wahlerfolg von Syriza ist ein großer Teil der Wählerinnen und Wähler Griechenlands nach wie vor überzeugt davon, daß eine linke Regierung in der Krise besser ist als eine Rückkehr zu den korrupten Altparteien.“
EU drängt zur Eile
Syriza war es gelungen, mit 35,5 Prozent erneut stärkste Kraft im Land zu werden. Die konservative Nea Demokratia erhielt 28,1 Prozent. Drittstärkste Partei wurde mit sieben Prozent und leichten Gewinnen die rechtsextreme „Goldene Morgenröte“. Der bisherige Koalitionspartner von Syriza, die rechtskonservative Anel, übersprang mit 3,7 Prozent der Stimmen knapp die Drei-Prozent-Hürde. Da die stärkste Partei automatisch 50 zusätzliche Mandate im Parlament erhält, könnten Syriza und Anel ihre Koalition knapp fortsetzen.
Die EU-Kommission mahnte die neue Regierung zur Eile bei der Umsetzung der versprochenen Reformen. „Es gibt viel Arbeit zu erledigen und keine Zeit zu verlieren“, sagte Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Die EU hatte erst vor wenigen Wochen ein drittes Hilfspaket für das hochverschuldete Land in Höhe von fast 90 Milliarden Euro beschlossen. (ho)