MINSK. Die Ukraine und die prorussischen Separatisten haben sich bei Verhandlungen in Kiew auf einen Waffenstillstand geeinigt, der ab kommenden Sonntag gelten soll. „Wir haben uns auf wesentliche Punkte geeinigt“, sagte der russische Staatspräsident, der zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem französischen Staatspräsidenten François Hollande vermittelnd an den Gesprächen teilgenommen hatte.
Zuvor hatte die Verhandlungsrunde 16 Stunden über den Konflikt im Donbass im Südosten der Ukraine gesprochen. Dort liefern sich die ukrainische Armee und Separatisten seit Wochen schwere Kämpfe. Die Regierung in Kiew wirft Rußland vor, die Milizen zu unterstützen und eigene Kampfverbände entsandt zu haben. Moskau weist diese Vorwürfe zurück.
Milliardenhilfen für Kiew
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich erleichtert über den Waffenstillstand. „Die heutige Vereinbarung ist keine umfassende Lösung und schon gar kein Durchbruch. Aber Minsk II könnte nach Wochen der Gewalt ein Schritt sein, der uns von einer militärischen Eskalationsspirale weg und hin zu einem politischen Momentum führen könnte.“
Unterdessen hat der Internationale Währungsfonds (IWF) der Ukraine Finanzhilfen in Milliardenhöhe zugesagt. Das Land soll in den kommenden vier Jahren insgesamt 17,5 Milliarden Dollar erhalten. Im Gegenzug sagte Kiew zu, ein umfassendes Reformpaket auf den Weg zu bringen. (ho)