Nach Wahlsieg der AKP: Ausschreitungen nach Parlamentswahl in der Türkei

Anhänger der AKP feiern am Sonntag ihren Wahlsieg in Istanbul Foto: picture alliance/dpa

Nach Wahlsieg der AKP

Ausschreitungen nach Parlamentswahl in der Türkei

Nach dem Wahlsieg der Partei von Staatspräsidenten Reccep Tayyip Erdogan bei den türkischen Parlamentswahlen ist es in der Türkei zu gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Erdogan-Gegnern und der Polizei gekommen. Auch in Deutschland lieferten sich Türken und Kurden gewalttätige Auseinandersetzungen.

DIYARBAKIR. Nach der türkischen Parlamentswahl ist es im Südosten des Landes zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Die Partei des Präsidenten Reccep Tayyip Erdogan hatte die absolute Mehrheit erzielt.

In der Kurdenmetropole Diyarbakir setzten Ordnungskräfte Tränengas gegen eine Menschenmenge ein, die sich vor der Zentrale der prokurdischen Partei HDP versammelt hatte, um gegen das Wahlergebnis zu protestieren. Einige Demonstranten warfen Steine auf Polizisten und zündeten Autoreifen an.

AKP erreicht absolute Mehrheit

Die AKP von Erdogan hatte ein Ergebnis von 49,5 Prozent erreicht, die prokurdische HDP kam auf 10,8 Prozent und ist damit im Parlament vertreten. Bei der vergangenen Wahl im Sommer stimmten 13,1 Prozent für die HDP. Nachdem die Regierungsbildung gescheitert war, hatte Staatspräsident Erdogan Neuwahlen ausgerufen. Der Vizechef der Kurdenpartei, Selahattin Demirtas, bezeichnete den Wahlkampf bei einer Pressekonferenz als „unfair, unfrei und ungleich“, berichtet der Focus.

Auch in mehreren deutschen Städten kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Türken und Kurden. In Stuttgart bewarfen nach Polizeiangaben vier Vermummte einen Autokorso von AKP-Sympathisanten mit Pflastersteinen. Die Polizei nahm elf Anhänger verschiedener türkischer Parteien fest. In Deutschland dürfen türkische Staatsbürger an den Wahlen in ihrer Heimat teilnehmen. Rund die Hälfte der 2,9 Millionen Auslandstürken lebt in der Bundesrepublik. (fl)

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Kommentare

Werdomar sagt:

2. November 2015 um 19:44 Uhr

Ob der neue Großtürke die Wahlen wohl getürkt hat?

Es ist zwar gemein dem neuen Großtürken zu unterstellen, daß er bei den Wahlen getürkt hat, aber es muß dennoch sein. Wohl mag sich nämlich die Volksgunst in ein paar Monaten verändern, aber das Auftreten des neuen Großtürken war keinesfalls geeignet diese herbeizuführen. Immerhin erklärte dieser doch nach der Wahlniederlage seiner Religionspartei gönnerhaft, daß die Bevölkerung bei der Wahl einen Fehler begangen habe und diesen nun wiedergutzumachen habe. Eine solche Haltung hätte nach allen Erfahrungswerten zu weiteren Stimmverlusten führen müssen, da es die Menge ganz und gar nicht liebt, wenn sich ihr gegenüber ein Demagoge als Herr aufzuspielen versucht. Hinzu kommt die Sache mit den Kurden, in deren Gebieten der neue Großtürke angeblich nun mehr Stimmen bekommen haben soll, obwohl er die Kurden wieder mit dem Mordstahl überziehen läßt und seine Kriegsknechte die dortigen Ländereien verwüsten. Auch dort hätte der neue Großtürke eigentlich ordentlich Stimmen verlieren müssen.

Im Übrigen bin ich dafür, daß der Euro zerstört werden muß!
Werdomar sagt:

2. November 2015 um 19:18 Uhr

Die Staatshoheit scheint allmählich auf den neuen Großtürken überzugehen

Nicht grundlos wird der neue Großtürke Großtürke genannt, denn allmählich schwingt er sich wahrhaft zum Beherrscher der Türkei auf. Die von den Gerichten erlassenen Bauverbote kümmerten ihn nicht im Geringsten beim Bau seines pompösen Palastes mit 1400 Zimmerchen und obwohl im türkischen Staatsgesetz festgeschrieben ist, daß der Präsident überparteilich zu sein hat – vergleichbar mit dem Grüßaugust der Parteiengecken im deutschen Rumpfstaat – so mischt sich der neue Großtürke munter in die Tagespolitik ein und drückt den Ministerpräsidenten, der eigentlich die Staatsgeschäfte führen soll, zu seinem Botenjungen herab. Und als die Bevölkerung in den letzten Wahlen der Religionspartei des neuen Großtürkens die Mehrheit verweigerte, so gab dieser seinen Untertanen gnädig Gelegenheit, um ihren Fehler einige Monate später wiedergutzumachen, was diese dann auch artig getan haben. Nun muß der neue Großtürke nur noch das Staatsgesetz umstoßen und sich außerordentliche Vollmachten verleihen…

Im Übrigen bin ich dafür, daß der Euro zerstört werden muß!
JF Leser sagt:

2. November 2015 um 16:32 Uhr

Ich weiß jetzt auch, warum das Merkel und dieser Erdogan so gut miteinander können, obwohl Erdogan ein Genozid-Leugner und Islamist ist: beide sind Diktatoren ohne Skrupel und gehen ihren Weg über Leichen. Beide haben eine Klientel, die so merkbefreit ist, sie noch zu wählen.

Für mich allerdings ist die Türkei ein Feindesland: radikale, fundamentale Moslems haben da das Sagen. Wer immer noch in der Türkei Urlaub macht, unterstützt den Terror Erdogans.
JF Leser sagt:

2. November 2015 um 14:09 Uhr

"AKP erreicht absolute Mehrheit"

Noch vor wenigen Jahren waren die Lügenmedien der BRD gegen den Sultan der Türkei. Da wurde offen und frei darüber berichtet, wie die AKP das Land übernimmt und den Islam zur Staatsreligion macht. Da erfuhr man auch, daß die Unterschicht (in der BRD als Fachkräfte begrüßt), sich rasant vermehrt und diese sowohl Islam, als auch AKP wollen. Da die kemalistische Stadtbevölkerung, im Westen der Türlei zu finden, dagegen nicht ankommt bei den Geburten, sei absehbar, wann Erdogan die Türkei vollständig übernimmt, "wenn er weiter auf dem Zug der Demokratie, ins islamische Ziel mitfährt".

Dieser Punkt wurde am Wochenende erreicht und er zeigt auf, wo die Fahrt in der BRD hingeht, sofern kein Bürgerkrieg / großer Rauswurf dem Islam zeigt, wo Moslems nicht hingehören. Das ist so simple Logik, daß es natürlich total Nazi ist.

Und außerdem ist die AKP gar nicht so schlimm, sagen die Wahrheitsmedien heute. Morgen ist er dann unser aller Vorbild. Wetten?
stachelrochen sagt:

2. November 2015 um 14:08 Uhr

Naja, hat Erdogan es geschafft, sonst hätten die Türken noch mehrmals wählen müssen.
Ehrhard Hartmann aus Bad Münder sagt:

2. November 2015 um 13:58 Uhr

ERDOGWAHN hat nun endlich diese zweite WAHL in seinem Sinne "entschieden", und da kommen mir so komische ERINNERUNGEN über die gleichen SPIELCHEN in der EU, dieser sog. WERTEGEMEINSCHAFT (lt. Originalton Merkel) um nach der Wiederholung endlich das "passende" WUNSCHERGEBNISS zu erzielen.

So "gestärkt" wird es allerdings nicht bei den "gebotenen" lächerlichen 3 Milliarden Euro bleiben, da muß schon noch was dazu gelegt werden, auch wenn es fürs NICHTSTUN ist, weil es doch wie bisher sowieso beim alten Zustand bleibt –
KASSE für MASSE !
Paul Rabe sagt:

2. November 2015 um 13:23 Uhr

Erdogan ist der Prototyp des konservativen Politikers.
Er ist Hierachie- und machtbewusst,
Erdogan legt hohen Wert auf das Thema "Familie".
Erdogan fordert ein Primat für klassische heterosexuelle Ehen und steht Verbänden von Homosexuellen kritisch gegenüber.
Erdogan lehnt eine sexuelle Früherziehung in der Schule ab.
Erdogan befürwortet den Einsatz der Kernkraft.
Erdogan kritisiert den globalen Trend hin zu einer multikulturellen Gesellschaft, er ist überzeugter Nationalist.
Erdogan bekämpft Presse- Rede- und insgesamt gesellschaftliche Freiheiten.
Erdogan zeigt auf welchen Weg sich eine Gesellschaft begibt, die einem Konservativen folgt.
1. Joachim Reuter sagt:
  
  2. November 2015 um 13:38 Uhr
  
  Herr Rabe,
  
  Erdogan ist kein Konservativer, sondern ein religiös-politischer Extremist. Diese Muslims, die zur Zeit unser Land überfluten, sollten wir uns tunlichst vom Halse halten.
  
  Ihre Charakterisierung der Konservativen ist schlicht gesagt Unsinn (oder auf Neudeutsch: Bull Shit")
  1. Paul Rabe sagt:
    
    2. November 2015 um 14:08 Uhr
    
    Herr Reuter,
    Herr Erdogan könnte mit seinen Ansichten über Homosexuelle, Einwanderer, seiner Priorität für das "Nationale" und generell mit seiner Ablehnung "liberaler" Ideen auf jeder AfD Veranstaltung punkten, wenn man davon absehen würde, daß er statt Christ eben Muslim ist.
    
    Erdogan lehnt das "Gutmenschentum" entschieden ab, wie man in seinem Umgang mit Kritikern in der Türkei ja sehen kann.
    
    Erdogan und viele AfD Leute sind "Brüder im Geiste" auch wenn die das selber noch nicht erkannt haben.
    1. Michael Schwarz sagt:
      
      2. November 2015 um 15:42 Uhr
      
      Rabe beherrscht das Spiel mit der Worthülse KONSERVATIV, in die jeder hineinpacken kann, was er will bzw. herauslesen kann, was er will.
      Vor dem Gebrauch dieser und anderer Worthülsen sei daher gewarnt!
      
      Man komme daher besser zur Sache:
      Erdogan und seine Gedankenwelt müssen von Europa unbedingt ferngehalten werden:
      1) sein Befürworten der Vielehe, des Ramadan, des Kopftuchzwangs, des Zwangs zur Beschneidung, zum Schächten, zum Schweinefleischverbot usw.
      2) sein Vernichtungswille ( mit bereits blutriefenden Händen) gegenüber Christen, Juden, Jessiden, Armeniern, Kurden usw. im eigenen Land
      3) seine Unterstützung für IS-Kämpfer, seine Waffenlieferungen an Assadgegener.
      4) seine Bestrebungen, D mit der islam. Migrationswaffe in ein Kalifat zu verwandeln
    2. JF Leser sagt:
      
      2. November 2015 um 15:50 Uhr
      
      @ Paul Rabe „Herr Erdogan könnte mit seinen Ansichten über Homosexuelle, Einwanderer, seiner Priorität für das "Nationale" und generell mit seiner Ablehnung "liberaler" Ideen auf jeder AfD Veranstaltung punkten, wenn man davon absehen würde, daß er statt Christ eben Muslim ist.“
      
      Mousse au Rabé, anders läßt sich Ihr Geschreibsel nicht bezeichnen. Erdogan ist in erster Linie Moslem und Imam und lehnt selbstverständlich Homos ab, weil die in den Augen eines Musel krank sind und als Krankheit bekämpft werden müssen. Das Nationale wohnt allen Völkern inne, die noch Ehrgefühl haben. Das wurde den Deutschen aberzogen und zwar von denen, die einen übertriebenen und aufgesetzten Patriotismus pflegen, VSA.
      Das „Gutmenschentum hat nichts mit Erdogans Kritikern zu tun, das sind im Gegensatz zu Ihnen, keine Gutmenschen, sondern Kritiker eines Islamisten, der im Begriff ist, die TR in einen islamischen Gottesstaat zu verwandeln. Die Westtürken sitzen deshalb schon seit Jahren auf gepackten Koffern, deren Ziel sind die VSA, wenn es in der TR nicht mehr auszuhalten ist.
      Brüder im Geiste mit Erdogan sind Leute wie Sie und Ihre linken Freunde. Die AfD das genaue Gegenteil.
    3. Golos sagt:
      
      2. November 2015 um 22:19 Uhr
      
      Vielleicht ist es an der Zeit zum stärkeren Glauben zu konvertieren.
      Deutschland ist bereits grün, aber es ist das falsche Grün.
2. JF Leser sagt:
  
  2. November 2015 um 14:15 Uhr
  
  Am Ende Ihres, wie immer ausgezeichnetem Beitrags, fehlte leider, wie üblich, das "Wählt Antifa – Wir sind die Guten". Hiermit nachgeholt.
3. Mathias sagt:
  
  2. November 2015 um 14:23 Uhr
  
  Ich habe nichts gegen Erdogans Islamkonservatismus, so lange er uns damit nicht behelligen würde. Danach sieht es aber nicht aus.
4. DenkBar sagt:
  
  3. November 2015 um 10:22 Uhr
  
  @ Paul Rabe
  
  Sie haben Recht, auch wenn das viele Kommentatoren hier anders sehen. Getroffene Hunde bellen.
  
  Ich habe schon oft darauf hingewiesen, dass religiöse Eiferer egal welcher Religion sehr ähnliche gesellschaftliche Ziele verfolgen, die alle letztlich auf eine Stärkung der Kirchen inkl. Schwächung der Säkularisierung hinarbeiten, alte religiöse Vorschriften wieder einhebeln wollen und letztlich Errungenschaften der Aufklärung und des wissenschaftlichen Fortschritts zurück drehen wollen.
  
  Zwar mag der real existierende Islam hier noch weitaus radikaler vorgehen als z.B. christliche Fundamentalisten in den USA und Europa. Aber was die gesellschaftlichen Ziele anbelangt sind sie sich sehr ähnlich und als Hauptunterschied bleibt bestehen, dass sie lediglich einen anderen Gott anbeten.