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Vereinigte Staaten von Amerika: Amoklauf mit angeblicher Diskriminierung begründet

Vereinigte Staaten von Amerika: Amoklauf mit angeblicher Diskriminierung begründet

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Tote WDBJ-Mitarbeiter: Täter fühlte sich rassistisch und homosexuellenfeindlich angegriffen Foto: picture alliance / dpa
Vereinigte Staaten von Amerika
 

Amoklauf mit angeblicher Diskriminierung begründet

Der mutmaßliche Mörder von zwei Fernsehreportern hat seine Tat offensichtlich mit rassistischen und homosexuellenfeindlichen Erlebnissen begründet. Die Opfer wurden von ihrem ehemaligen Arbeitskollegen wärend einer Direktübertragung erschossen.
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RICHMOND. Der Mörder von zwei Fernsehreportern hat seine Tat offensichtlich mit rassistischen und homosexuellenfeindlichen Erlebnissen begründet. Alison Parker und ihr Kameramann Adam Ward wurden am Mittwoch während einer Direktübertragung des Senders WDBJ im Bundestaat Virginia erschossen. Die interviewte Geschäftsfrau Vicki Gardner wurde dabei schwer verletzt.

Der mutmaßliche Täter, Vester Lee Flanagan II, hatte zwei Videos unter seinem Twitter-Konto ins Netz gestellt, die die Szene unmittelbar vor dem Attentat zeigen soll. Nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei erschoß sich Flanagan selbst. Unter dem Namen Bryce Williams arbeitete Flanagan von 2012 bis Februar 2013 selbst als Reporter für den Sender.

Unkontrollierte Wutausbrüche

Der Schwarze fühlte sich während seiner Arbeit offensichtlich wegen seiner Hautfarbe und seiner Homosexualität verfolgt. „Alison hat rassistische Bemerkungen gemacht“, zitiert die New York Daily News aus Flanagans Twitter-Nachrichten. Er habe sich bei der Antidiskriminierungsbehörde beschwert. „Und danach haben sie die dennoch eingestellt?“, empörte er sich über seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Der Direktor von WDBJ, Jeff Marks, bezeichnete Flanagan als „unglücklichen Mann“: „Nach vielen Vorfällen, bei denen seine unbeherrschte Wut zum Vorschein kam, entließen wir ihn.“ Flanagan mußte nach seiner Entlassung von der Polizei aus dem Sendegebäude hinausbegleitet werden. Auch einem lokalen Ableger des Senders NBC, bei dem er angestellt war, hatte Flanagan Diskriminierungen vorgeworfen.

Attentat in Charleston als Auslöser

In einem umfangreichen Schreiben, das Flanagan dem Sender ABC kurz vor der Bluttat zukommen ließ, behauptet dieser, im Jahr 2000 NBC verklagt zu haben. Er und andere schwarze Mitarbeiter seien hier angeblich als „Affen“ beschimpft wurden. Leitende Angestellte hätten Schwarze pauschal als faul und dumm bezeichnet. Auch fühlte sich Flanagan wegen seiner Homosexualität verfolgt.

Als Auslöser für die Morde nennt Flanagan das Attentat in Charleston in South Carolina an. Der weiße Dylan Roof hatte im Juni in einer schwarzen Kirchengemeinde nach dem Gottesdienst neun Gemeindemitglieder aus wahrscheinlich rassistischen Motiven erschossen. Flanagan gibt in dem Schreiben an ABC an, zwei Tage danach die erste Anzahlung für eine Waffe geleistet zu haben. „Ihr wollt einen Rassenkrieg?“, zitiert CNN aus dem Schreiben. „Dann zeigt, was ihr könnt, ihr Weißen.“ (FA)

 

Tote WDBJ-Mitarbeiter: Täter fühlte sich rassistisch und homosexuellenfeindlich angegriffen Foto: picture alliance / dpa
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