KIEW. Bei den Parlamentswahlen in der Ukraine deutet sich ein Sieg der prowestlichen Parteien an. Die Partei von Präsident Petro Poroschenko erhielt nach Auszählung von etwa einem Drittel der Stimmen 22 bis 24 Prozent. Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk und seine „Volksfront“ erhielten 21 bis 23 Prozent. Mit einigen kleinen Parteien verfügt das prowestliche Lager damit voraussichtlich über eine Mehrheit im Parlament.
Großer Wahlverlierer ist das von der ehemaligen Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko geführte Bündnis „Allukrainische Vereinigung“. Sie erreichte knapp sechs Prozent der Stimmen (2012: 26 Prozent). Auch die rechten Parteien Sowboda (sechs Prozent) und Rechter Sektor (1,5 Prozent) sowie die Kommunisten (drei Prozent) blieben hinter den Erwartungen zurück. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 53 Prozent.
Der Spitzenkandidat der Poroschenko-Partei, Vitali Klitschko, kündigte die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der „Volksfront“ an. Beide Parteien würden höchstens zwei Wochen brauchen, um eine Koalition zu bilden. Proroschenko selbst bezeichnete den Wahlausgang als „machtvolle Demonstration“ für eine enge Bindung an die Europäische Union. (ho)