STUTTGART. Der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), hat zum Protest gegen Christenverfolgung aufgerufen. Besonders die Greueltaten der radikal-islamischen Terrorgruppe Boko Haram in Nigeria sowie das Todesurteil gegen eine sudanesische Christin, die sich weigert ,zum Islam überzutreten, bereiten Kauder Sorgen.
„Die junge Frau darf nicht hingerichtet werden, nur weil sie ihrem Glauben nicht abschwört“, sagte Kauder nach Angaben der evangelischen Nachrichtenagentur Idea. Er wies zudem darauf hin, daß gerade in Ländern mit muslimischer Mehrheit oder islamischer Staatsreligion Christen besonders stark verfolgt würden. „Das werden wir nicht hinnehmen“, versprach Kauder.
„Christenfreie Zonen“ in islamischen Ländern
Der CDU-Politiker beklagte, daß sich im Namen der Religion verschiedene Gruppen – etwa Sunniten und Schiiten – bekämpfen: „In keinem Namen einer Religion dürfen Menschen umgebracht werden.“ Wer das tue, könne kein gläubiger Mensch sein. In Syrien herrsche beispielsweise kein Bürgerkrieg, sondern ein Religionskrieg, in dem Christen aufgerieben würden.
Kauder befürwortete zugleich die verstärkte Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Deutschland. Langfristig sei dies jedoch keine Lösung. Es bestehe die Gefahr, daß bald in den Stammländern des Christentums im Nahen Osten keine Christen mehr leben. Man dürfe nicht zulassen, daß dort „christenfreie Zonen“ entstünden. (idea/ho)