KISCHINAU. Die Pro-EU-Parteien haben bei den Parlamentswahlen in Moldawien zusammen knapp 44 Prozent der Stimmen erreicht. Die Sozialisten, die eine stärkere Annährung an Rußland fordern, wurden mit 21 Prozent stärkste Einzelpartei. Zünglein an der Wage sind nun die Kommunisten, die nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti etwa 18 Prozent erreichten. Die Wahlbeteiligung lag bei 56 Prozent.
In den vergangenen Monaten hatten sowohl die EU als auch Rußland versucht, die Staatsführung in dem verarmten Land für sich zu gewinnen. So hatte Brüssel im April im Eilverfahren beschlossen, die Visumpflicht für Personen aus Moldawien aufzuheben. Zugleich sind in der mehrheitlich von Russen bewohnten faktisch unabhängigen Region Transnistrien mehrere Tausend russische Soldaten stationiert.
Vor der Wahl wurde die pro-russische Partei Patria wegen des Verdachts der illegalen Parteifinanzierung von der Abstimmung ausgeschlossen. Die Sozialisten kündigten unterdessen an, weiter für eine engere Zusammenarbeit mit Rußland zu werben. Einen Beitritt zur Nato schloß die Regierung bereits vor der Wahl aus. (ho)