WASHINGTON. Die Mehrheit der Amerikaner hat Folter durch die CIA befürwortet. Laut einer Umfrage des Pew Research Centers haben 51 Prozent der Befragten angegeben, die von der CIA im „Krieg gegen den Terror“ begangenen Folterungen seien gerechtfertigt gewesen. Lediglich 29 Prozent hielten die Methoden für übertrieben. Die restlichen zwanzig Prozent gaben an, hier keine Meinung zu haben. Für die Untersuchung wurden vom 11. bis 14. Dezember tausend amerikanische Bürger befragt.
Hintergrund ist ein Bericht des amerikanischen Senates, der erstmals die Foltermethoden der CIA während der Regierung von George W. Bush dokumentiert. Demnach wurden mutmaßliche Islamisten geschlagen, Scheinhinrichtungen ausgesetzt und gedemütigt. So seien Häftlinge tagelang am Schlafen gehindert, mit sexueller Gewalt bedroht sowie nackt und gefesselt in Särge eingesperrt worden. Mehrere Menschen sind mutmaßlich an den Mißhandlungen in CIA-Gefängnissen in Afghanistan gestorben.
Der seit 2012 vorliegende Bericht wurde gegen den massiven Widerstand der amtierenden Regierung von Barack Obama veröffentlicht. So setzte der amerikanische Außenminister John Kerry die Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des Senats, Dianne Feinstein, unter Druck, das Papier nicht freizugeben, um keine antiamerikanischen Proteste zu provozieren. Die Amerikaner sind sich in dieser Frage uneinig. 43 Prozent der Befragten halten die Veröffentlichung für einen Fehler, 42 Prozent dagegen nicht. (FA)