LONDON. Der frühere britische Innenminister David Blunkett hat wegen der zunehmende Einwanderung von Zigeunern vor möglichen Rassenunruhen gewarnt. Der starke Zustrom von Roma aus der Slowakei könnte zu Reibungen mit der lokalen Bevölkerung führen, sagte Blunkett der BBC.
So habe beispielsweise das Verhalten der eingewanderten Zigeuner in seinem Wahlkreis Sheffield zu verständlichen Spannungen mit der dort ansässigen Bevölkerung geführt. Es sei berechtigt, daß sich die Einheimischen über den Zustrom der Zigeuner beklagten. Er wolle niemandem Verhältnisse zumuten, die er selbst auch nicht tolerieren würde, erläuterte Blunkett. Dies habe nichts mit Rassismus zu tun. Allerdings dürfe dabei auch kein Haß geschürt werden.
„Roma müssen ihre Kultur ändern“
Blunkett forderte die Roma auf, ihre Kultur und ihr Verhalten zu verändern. Es sei notwendig, daß sie ihre Kinder zur Schule schickten und aufhörten, ihren Müll abzuladen und auf der Straße herumzulungern. Sollte dies nicht geschehen, könnten die betroffenen Gemeinden „explodieren“, was zu ähnlichen Unruhen führen würde, wie 2001 in Bradford, Oldham und Burnley im Norden Englands. Damals war es zu heftigen Rassenkrawallen zwischen weißen einheimischen Jugendlichen und asiatisch- und afrikanischstämmigen Einwanderern gekommen.
Blunkett warnte zudem, die kulturelle Kluft zwischen Roma und Einheimischen sei fünfzig Prozent größer als zwischen weißen Briten und pakistanischen Einwanderern. „Die Roma-Jugendlichen sind von noch unterschiedlicherer kultureller Herkunft, weil sie am Waldrand lebten, nicht zur Schule gingen und nicht mit den Regeln des alltäglichen Lebens vertraut sind. Das müssen wir ändern“, forderte der Labour-Politiker. (krk)