WASHINGTON. Die Europäer verlieren das Vertrauen in die Europäische Union. Die Zustimmung für die EU sank laut einer Studie des amerikanischen Pew Research Centers seit 2012 von 60 auf 45 Prozent, berichtet der Spiegel. Besonders in den von der Euro- und Wirtschaftskrise betroffenen Ländern wächst der Unmut auf Brüssel.
So glauben 77 Prozent der Franzosen, die europäische Einigung habe dem Land wirtschaftlich geschadet. Auch die nationalen Regierungen verlieren an Zustimmung. So gaben nur 25 Prozent der Italiener an, mit dem Krisenmanagement der Regierung in Rom zufrieden zu sein – 23 Prozent weniger als noch 2012. Die EU, schreiben die Autoren der Studie, sei mittlerweile der „neue kranke Mann Europas“.
Große Unterschiede gibt es auch bei der Bewertung der wirtschaftlichen Lage. Während 75 Prozent der Deutschen ihre Wirtschaftslage als „gut“ einschätzen, sind es in Italien Spanien und Frankreich nur jeweils drei, vier und neun Prozent. Drei Viertel der Befragten lobten die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dennoch nehmen die Vorurteile gegen Deutschland weiter zu. So gelten die Deutschen laut der Studie zunehmend als arrogant und nicht mitfühlend. (ho)