MOSKAU. Nach der erzwungenen Landung einer syrischen Passagiermaschine am Mittwoch hat Rußlands Präsident Wladimir Putin einen für kommenden Montag geplanten Staatsbesuch in Ankara abgesagt.
Das russische Außenministerium zeigte sich besorgt, daß bei der Aktion das Leben von an Bord befindlichen russischen Staatsbürgern gefährdet worden sei. Moskau forderte die türkischen Behörden auf zu erklären, wie es zu der erzwungenen Landung kommen konnte und wie sich vergleichbare Vorfälle in Zukunft verhindern ließen.
Laut der türkischen Regierung habe sich russisches Kriegsgerät an Bord befunden, das für die syrische Regierung bestimmt war. Die Türkei hatte die Maschine mit 35 Passagieren an Bord durch zwei F16-Kampfflugzeuge abgefangen und zur Landung in Ankara gezwungen.
Nach russischen Angaben hatten türkische Behörden im Anschluß bei der Durchsuchung des Flugzeugs auch versiegeltes russisches Diplomatengepäck geöffnet.
Seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien im März 2011 unterstützt die türkische Regierung die Aufständischen, die Präsident Assad stürzen wollen. Rußland hatte durch sein Veto im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wiederholt schärfere Sanktionen gegen die Regierung in Damaskus verhindert. (tb)