WASHINGTON. In Amerika haben 126 katholische Bischöfe Präsident Barack Obama zum Einlenken bei der geplanten Neuregelung der Krankenversicherung aufgefordert. Eine Verordnung seiner Regierung sieht vor, daß Krankversicherungen für Arbeitnehmer Leistungen für Verhütung und Abtreibung zwingend beinhalten müssen. Katholische Lebensschützer sind empört.
Das amerikanische Gesundheitsministerium (Department of Health and Human Services) hat festgelegt, daß die Regelung ab 2013 gelten soll und daß keine Ausnahmen davon möglich sind. Auch nicht für religiöse Einrichtungen wie Bistümer, Pfarreien oder Krankenhäuser.
„Macht es nicht!“
Der Vorsitzende der amerikanischen Bischofskonferenz Kardinal Timothy Dolan kritisiert: „Die amerikanischen Bürger zu zwingen, zwischen der Mißachtung ihres Gewissens und dem Verzicht auf ihre Gesundheitsvorsorge zu wählen, ist ihm wahrsten Sinn des Wortes gewissenlos.“ Und der Bischof von Green Bay im US-Bundesstaat Wisconsin klagt: „Wenn wir diese Leistungen für unsere Angestellten bezahlen, dann sagen wir einerseits ‘macht es nicht’, um hinterher die Rechnung dafür zu begleichen.“
Widerstand formiert sich nicht nur in der Kirche, sondern auch im Kongreß: Senator Marco Rubio (Rep., FL) hat am Dienstag angekündigt, den Religious Freedom Restoration Act (Gesetz zur Wiederherstellung der Religionsfreiheit) ins Parlament einbringen zu wollen. Damit sollen Ausnahmen für kirchliche Einrichtungen möglich werden. Der Senator sagte: „Die Besessenheit, mit der die Obamaregierung dem amerikanischen Volk immer neue Regeln überstülpt hat einen neuen Höhepunkt erreicht, sie verletzte damit die Gewissens- und Religionsfreiheit unseres Volkes.“ (rg)