KAIRO. Der Präsidentschaftskandidat der radikalislamischen Moslembruderschaft, Chairat el Schater, will bei einem Wahlsieg das islamische Recht einführen. Die Scharia sei „erstes und letztes Ziel“, verkündete er bei einer Veranstaltung der Religiösen Vereinigung für Rechte und Reformen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der 61 Jahre alter Schater gilt als aussichtsreicher Nachfolger des 2011 gestürzten, laizistischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak.
Die Moslembruderschaft hatte bis vor kurzem noch ausgeschlossen, sich mit einem eigenen Kandidaten an der Wahl zu beteiligen. Erst am Wochenende verblüffte sie die Öffentlichkeit mit der Aufstellung von Schater.
Als Grund gab die Organisation an, ihre Ziele nicht alleine aus dem Abgeordnetenhaus heraus verwirklichen zu wollen. Nach einem Erdrutschsieg bei der Parlamentswahl ging die Partei der Moslembruderschaft, die Partei für Freiheit und Gerechtigkeit, als klarer Sieger hervor.
Die Wahlen zum ägyptischen Staatspräsidenten finden im Mai und Juni statt. (FA)