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Gewaltwelle: Unruhen in England breiten sich aus

Gewaltwelle: Unruhen in England breiten sich aus

Gewaltwelle: Unruhen in England breiten sich aus

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Gewaltwelle
 

Unruhen in England breiten sich aus

Die Ausschreitungen in London haben sich in der Nacht zu Dienstag auf weitere Städte ausgeweitet. Auch in Birmingham, Liverpool und Bristol randalierten zumeist schwarze Jugendliche, attackierten Polizisten und zündeten ganze Häuserblocks an. Die British National Party sprach von„Rassenunruhen” und forderte den Einsatz des Militärs. UKIP-Chef Nigel Farage warnte, die Unruhen könnten völlig außer Kontrolle geraten, sollte die Regierung nicht bald zu radikalen Maßnahmen greifen.
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Ausgebranntes Haus im Londoner Stadtteil Tottenham Foto: Wikipedia/Alan Stanton
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Filmaufnahmen eines brennenden Häuserblocks in London von „Russia Today“
Kleiderraub
Ein junger Mann wird gezwungen, sich auszuziehen: Internetseite der „Daily Mail“ Ausschnitte: JF

LONDON. Die Ausschreitungen von London haben sich in der Nacht zu Dienstag auch auf weitere Städte in England ausgeweitet. Auch in Birmingham, Liverpool und Bristol randalierten zumeist schwarze Jugendliche, attackierten Polizisten und zündeten ganze Häuserblocks an. 

Gegenüber dem Fernsehsender Sky-News sprachen Augenzeugen von „kriegsähnlichen Zuständen“. Der Polizei warfen sie „totales Versagen“ vor. Die britischen Behörden hatten weitere 1.700 Polizisten in der Hauptstadt zusammengezogen. Dennoch gelang es nicht, die Lage unter Kontrolle zu bringen. 

Schwarze Jugendliche machen Jagd auf Einheimische 

Fotos der englischen Zeitung Daily Mail zeigen unterdessen, daß viele Personen sich nur durch Sprünge aus den Fenstern ihrer brennenden Häuser retten konnten. Zudem ist zu sehen, wie schwarze Jugendliche Einheimische dazu zwingen, sich auf offener Straße auszuziehen und ihnen die Kleider wegnehmen. 

Der britische Premierminister David Cameron hat aufgrund der eskalierenden Gewaltwelle seinen Urlaub in Italien beendet und will sich noch heute zu einem Krisentreffen mit Londons Bürgermeister Boris Johnson und Vertretern der Polizei treffen. Dabei soll es unter anderem um schärfere Maßnahmen gegen die randalierenden Jugendlichen gehen, berichtet die Nachrichtenagentur dapd. 

Die Polizei von London nahm in der Nacht 200 Personen fest. Damit stieg die Zahl der Verhafteten in den drei Krawallnächte auf 525. Wie hoch der Anteil farbiger beziehungsweise nicht-einheimischer Verdächtiger ist, wird von den Behörden nicht bekanntgegeben.

Eine Pressesprecherin der Londoner Polizei sagte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT, die Erfassung der Täter nach Hautfarbe oder Herkunft sei „unangebracht“. Die Polizei hat eine Sonderkommission zur Aufklärung der Krawalle eingerichtet, die 400 bis 500 Mann umfassen soll.

BNP spricht von Rassenunruhen 

Die British National Party forderte unterdessen den Einsatz der Armee. „Die Polizei alleine kann dieser Situation nicht mehr Herr werden“, sagte der Sprecher der Partei, Simon Darby, der JF. „Wir geben Millionen für Entwicklungshilfe aus, aber für die Polizei ist kein Geld da. Das rächt sich jetzt bitter.“ 

Gleichzeitig betonte Darby, daß es sich bei den Ausschreitungen eindeutig um Rassenunruhen und nicht um soziale Proteste handelt. „95 Prozent der Randalierer und Plünderer sind Schwarze. Unsere Hauptstadt entwickelt sich gerade zu einem ethnischen Schlachtfeld. Das mag sich übertrieben anhören, aber es ist die Wahrheit.“ 

In den anderen Städten, auf die sich die Unruhen nun ausbreiten, seien ebenfalls vor allem die Viertel mit hohem Schwarzen-Anteil betroffen, so Darby. Doch würde dies von den britischen Medien gezielt verschwiegen. „Die versuchen uns doch seit Jahren einzutrichtern, daß Multikulturalismus eine gute Sache ist. Aber das hier sind nun die wahren Folgen der Masseneinwanderung. Jetzt wird die sorgfältig gehegte Fantasiewelt von der Realität eingeholt.“

Publizistin kritisiert englische Medien

Auch die karibisch-indischstämmige Publizistin und ehemalige Lehrerin Katharine Birbalsingh kritisierte in ihrem Blog für den konservativen Daily Telegraph die britischen Medien. Die Probleme könnten nicht angesprochen werden, solange die Menschen nicht bereit seien, die Wahrheit zu sagen.

Birbalsingh schreibt unter dem Titel „Bei diesen Unruhen geht es um Rasse. Warum werden die Tatsachen unterschlagen?“, daß sie in den vergangenen Tagen viele wütende schwarze Jugendlichen getroffen habe, die ihr sagten, die Unruhen seien „absolut gerechtfertigt“.

Zudem habe ihr ein Polizist nach einem Vortrag in ihrer früheren Schule erzählt, daß 80 Prozent der Schußwaffenkriminalität innerhalb der „schwarzen Gemeinschaft“ stattfinden würde. Auch an den restlichen 20 Prozent sei in dreiviertel der Fälle mindestens eine schwarze Person beteiligt gewesen.

Auch UKIP-Chef Farage fordert Einsatz des Militärs 

Auch der Vorsitzende der UK Independence Party (UKIP), Nigel Farage, forderte den Einsatz der Armee. Die Ausschreitungen seien die erschreckendsten inneren Unruhen, die er bislang erlebt habe. Auch gebe es keine politischen Gründe für die Krawalle. Vielmehr handle sich um Gelegenheitskriminalität massiven Ausmaßes. Nur gebe es schlicht zu wenig Polizisten, um der Randalierer und Plünderer Herr zu werden.

Es gebe Millionen von Londoner, die Angst hätten, ihre Häuser zu verlassen oder zur Arbeit zu gehen. Um die unschuldige Mehrheit zu beschützen, müsse die Regierung endlich zu radikalen Maßnahmen greifen. „Wir müssen die Armee auf die Straße bringen, um es der Polizei zu ermöglichen, ihre Arbeit zu machen“, forderte Farage. Es gehe ihm nicht um eine militärische Machübernahme, aber er habe die Befürchtung, daß die Angelegenheit sonst völlig außer Kontrolle gerate. 

Auswärtiges Amt mahnt Reisende zur Vorsicht

Unterdessen warnte das Auswärtige Amt bei Reisen nach England zur Vorsicht. Es sei derzeit nicht absehbar, inwiefern sich die Ausschreitungen auf andere Stadteile Londons oder weitere Städte ausbreiten könnten. Reisenden werde daher geraten, „besondere Vorsicht walten zu lassen, sich bei Anzeichen von Ausschreitungen sofort zurückzuziehen und den Anweisungen von Sicherheitskräften unbedingt Folge zu leisten“, heißt es in einem Reise- und Sicherheitshinweis des Auswärtigen Amtes.

Linksextremisten rufen zum Aufstand in Deutschland auf

Linksextremisten in Deutschland riefen am Dienstag dazu auf, die Ausschreitungen nach Berlin zu tragen. Seit Wochen versuchten „(noch) vereinzelte Kämpfer_innen auch in Berlin flammende Zeichen des Aufstandes und der Revolution zu setzen“, heißt es unter der Überschrift „London brennt! – Wann folgt endlich Berlin?!“ auf der linksextremistischen Internetseite Linksunten-Indymedia.

„Fast jede Nacht werden auch in Berlin die kapitalistischen Wohlstandsburgen der saturierten rassistischen ‘Mehrheitsgesellschaft’ mit Feuer und Flamme angegriffen. Flammende Vorzeichen in Hausfluren, Kellern und auf Dachböden in den zur Yuppiesierung anstehenden Innenstadtbezirken werfen erste Schlaglichter auf den kommenden Aufstand der rassistisch und sozial unterdrückten Massen auch in Berlin!“

Nur aus der Asche der alten Zustände könne das befreite Leben ohne Zwang, Rassismus und Ausbeutung erblühen. Der Aufruf endet mit den Worten: „Feuer und Flamme für Deutschland! Praktische Solidarität mit den Londoner Fighter_innen! Auch Berlin muß brennen!!!“ 

Krawalle fordern erstes Todesopfer

Die Krawalle forderten mittlerweile auch ein erstes Todesopfer. Wie am Dienstagnachmittag bekannt wurde, erlag ein 26 Jahre alter Mann, der in der vergangenen Nacht während der Ausschreitungen unter noch nicht geklärten Umständen angeschossen wurde, im Krankenhaus seinen Verletzungen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Seit dem Wochenende wurden zudem mehr als 40 Polizeibeamte zum Teil schwer verletzt. Die Randalierer hatten die Sicherheitskräfte mit Steinen, Brandsätzen und Spitzhacken attackiert und setzten in Birmingham eine Polizeiwache in Brand.

Um weitere Ausschreitungen zu verhindern, sollen in der kommenden Nacht mehr als 16.000 Polizisten in der britischen Hauptstadt eingesetzt werden. Nachdem Cameron ein „robustes Vorgehen“ gegen die Gewalttäter angekündigt hat, erwägt die Polizei offenbar auch den Einsatz von Plastikgeschossen. (ho/krk/rg)

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