FRANKFURT/MAIN. Nach dem vereitelten Briefbombenattentat auf den Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, durch italienische Linksextremisten hat das Landeskriminalamt (LKA) Hessen vor weiteren Anschlägen gewarnt. Deswegen haben die Sicherheitsbehörden dreißig Wirtschaftsunternehmen und Banken angeschrieben, um die Firmen zu sensibilisieren, sagte ein LKA-Sprecher nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa. Konkrete Anhaltspunkte für weitere Attentate lägen derzeit jedoch nicht vor.
„Als Adressaten kommen neben Banken und deren Verantwortungsträgern auch politische Entscheidungsträger in Betracht“, heißt es in einem internen LKA-Bericht. Sowohl Unternehmen als auch Politiker seien deswegen zu besonderer Vorsicht aufgefordert.
Anschläge in Italien
Zu dem Attentat auf Ackermann hatte sich die linksextreme italienische Terrorgruppe FAI bekannt. Diese übernahm auch die Verantwortung für den Anschlag auf die italienischen Steuereinzugsgesellschaft Equitalia bei der ein leitender Angestellter schwer verletzt wurde. Das Opfer erlitt Verbrennungen an der Hand und verlor einen Finger, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa.
In einem Bekennerschreiben bezeichneten die Linksextremisten Bankiers als „Flöhe und Blutsauger“ und forderten zu weiteren Angriffen auf Banken und Unternehmen auf. Insgesamt verschickte die FAI nach eigenen Angaben drei Briefbomben. (ho)