TEL AVIV. Deutschland droht Israel angeblich damit, die Lieferung eines U-Bootes zu stoppen. Wie die israelische Zeitung Yedioth Ahronoth berichtet, habe die deutsche Regierung angesichts der jüngsten Pläne zum Siedlungsausbau in Israel die Auslieferung auf Eis gelegt. Das U-Boot sollte im nächsten Jahr als insgesamt sechstes der Dolphin-Klasse die israelische Marine verstärken. Es ist als Waffenträger für nukleare Marschflugkörper geeignet.
Sowohl das israelische Verteidigungsministerium als auch die Bundesregierung halten sich bedeckt. In einer Stellungnahme gegenüber der Jerusalem Post bestätigte ein Sprecher der Bundesregierung jedoch Gespräche: „Es gibt im Rahmen der Gespräche zwischen der Bundesrepublik und dem israelischen Premierminister eine langanhaltende Diskussion, was die Kooperation im militärischen Rüstungsbereich betrifft. In Verbindung mit diesen Gesprächen wurde Diskretion vereinbart.“
Deutschland rüstet Israels Marine auf
Deutschland unterstützte den Kauf der israelischen U-Boote mit Beträgen in dreistelliger Millionenhöhe. Die Kosten der ersten beiden U-Boote in Höhe von 880 Millionen D-Mark wurden vom deutschen Steuerzahler sogar komplett übernommen. Auch für das sechste U-Boot weist der deutsche Haushaltsplan für 2012 einen Betrag von 135 Millionen Euro aus. Als Erst- und Zweitschlagswaffe können Israels U-Boote beispielsweise vor der iranischen Küste operieren. (FA)