WIEN. Der Anteil muslimischer Neugeborener an der Gesamtbevölkerung wächst schneller als erwartet. Zu diesem Schluß kommt eine Untersuchung der Kronen-Zeitung, welche die amtlichen Geburtenzahlen der „Statistik Austria“ verwendet. Umgekehrt schmilzt der Anteil der katholischen Kinder, die in der österreichischen Hauptstadt wohl bald überholt werden. Hier wurden im vergangenen Jahr nur noch 36,7 Prozent der Kinder in katholischen Familien geboren, dagegen stammten bereits 24,1 Prozent von muslimischen Einwanderern.
Ein Trend, der sich etwas langsamer auch in ganz Österreich widerspiegelt. Vor 25 Jahren waren noch 87,4 Prozent der Neugeborenen katholisch. Lediglich zweieinhalb Prozent hatten eine muslimische Mutter, auch damals bereits hauptsächlich in Wien. Derzeit beträgt ihr Anteil in der gesamten Alpenrepublik 14 Prozent. Etwas mehr als 63 Prozent der 2008 dort geborenen Kinder hatten eine römisch-katholische Mutter.
Die starke Zunahme von Moslems insbesondere seit den neunziger Jahren wird von der Zeitung mit dem Zustrom muslimischer Bosnier begründet, die nach den Türken die stärkste islamische Einwanderergruppe stellen. „Dennoch wird der kontinuierlich wachsende Anteil Neugeborener mit islamischem Glaubensbekenntnis in Österreich von politischer Seite mit höchster Diskretion behandelt“, beklagt die Kronen-Zeitung. (FA)