LONDON. Ein teures Nachspiel wird womöglich eine Überführung nigerianischer Strafgefangener in ihre Heimat haben. Rund vierhundert Kriminelle sollen nach einem bilateralen Abkommen zwischen der britischen Regierung und dem afrikanischen Staat ihre Strafe außerhalb der Insel verbüßen.
Da jedoch aufgrund der ortsüblichen Gefängniszustände die von Abschiebung bedrohten Nigerianer auf Verletzung ihrer Menschenrechte klagen könnten, soll die Infrastruktur durch Großbritannien aufgebaut werden.
Die Chefin der Grenzschutzbehörde, Lin Homer, verteidigte die Maßnahme als kostengünstig. „Wir sind in Verhandlungen mit Nigeria, bessere Haftbedingungen einzuführen“, zitiert sie der Telegraph.
Steuerzahlerverband spricht von Skandal
Einen „absoluten Skandal“ nannte dies dagegen der Sprecher des britischen Steuerzahlerverbandes, Matthew Elliott: „Wenn Nigerianer illegal hier sind und zurückgeführt werden sollen, sollten wir sie augenblicklich zurückschicken und sie vor Ungewißheit und dem Geld britischer Steuerzahler schützen.“
Der Unterhalt eines Häftlings kostet in Großbritannien im Durchschnitt ungefähr 27.000 Pfund im Jahr. (FA)