PARIS. Der französische Einwanderungsminister Éric Besson hat sich für ein weitreichendes Burka-Verbot ausgesprochen. Trägerinnen des islamischen Umhangs, der den Körper komplett verhüllt, solle künftig eine längere Aufenthaltserlaubnis oder die Staatsbürgerschaft verweigert werden, berichtet die schweizerische Zeitung 20 Minuten.
Ein Verbot sei unausweichlich, erklärte Besson am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuß, der sich auf Initiative von Präsident Nicolas Sarkozy im Sommer gegründet hatte. Die Burka sei als systematischer Beweis einer unzureichenden Integration zu werten und damit ein schwerwiegendes Hindernis zur Erlangung der Staatsbürgerschaft.
Angeblicher Rassismus gegen Moslems
Seit einer von der französischen Regierung initiierten Debatte zur „nationalen Identität“ Frankreichs werden immer wieder Probleme bezüglich der Integrationsverweigerung muslimischer Einwanderer angesprochen. Islamfunktionäre und die linke Opposition werfen der Regierung dabei eine rassistische Sprache vor.
Für Aufsehen sorgte auch Familienministerin Nadine Morano am Montag, als sie auf einer Veranstaltung sagte: „Was ich von einem jungen Muslim mit französischer Staatsbürgerschaft erwarte, ist, daß er sein Land liebt, daß er eine Arbeit findet, daß er keinen Slang spricht und daß er nicht die Mütze verkehrt herum trägt.“ (FA)