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Meinungsfreiheit: Streit um neuen Sarrazin-Auftritt in Halberstadt

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Meinungsfreiheit
 

Streit um neuen Sarrazin-Auftritt in Halberstadt

Der geplante Auftritt Thilo Sarrazins am kommenden Donnerstag in der Moritzkirche in Halberstadt sorgt erneut für Kritik: Die Kirche dürfe einem Autor, „der populistische, sozialdarwinistische und in Teilen rassistische Positionen vertritt“, kein Podium bieten, fordern mehrere Mitarbeiter der Evangelischen Kirche Deutschland in einem offenen Brief.
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Thilo Sarrazin bei einem Auftritt in der Evangelischen Akademie Tutzing: Der Sozialdemokrat sorgt in Halberstadt für Spannungen Foto: JF

HALLE. Der geplante Auftritt Thilo Sarrazins (SPD) am kommenden Donnerstag in der Moritzkirche in Halberstadt sorgt erneut für Kritik. In einem offenen Brief wandten sich mehrere Mitarbeiter der Evangelischen Kirche Deutschland gegen den Auftritt des ehemaligen Bundesbankvorstands:

„Die Kirche darf einem Autor, der populistische, sozialdarwinistische und in Teilen rassistische Positionen vertritt, kein Podium bieten, auf welchem er ohne Widerspruch seine Thesen darlegen darf“, zitiert die Mitteldeutsche Zeitung aus dem Schreiben.

Bereits im Februar sollte der Bestseller-Autor einen Vortrag über seine Thesen zu Demographie und Integration halten. Ein Auftritt wurde auf Druck von Landesbischöfin Ilse Junkermann und einem Aktionsbündnis „Kein Podium für Sarrazin in der Kirche“ verhindert. Sie argumentierten, daß die NPD Sarrazins Thesen für die bevorstehende Landtagswahl hätte instrumentalisieren können.

Unterzeichner haben nicht das Gespräch gesucht

Auch an der erneut ausgesprochenen Einladung des Gemeindekirchenrates an Sarrazin ist nun Kritik laut geworden. „Uns stört, daß niemand mit auf dem Podium sitzen wird, der Herrn Sarrazin Paroli bietet“, erläutert der Leiter der Evangelischen Akademie in Sachsen-Anhalt, Friedrich Kramer, seine Vorbehalte. Man wolle kein Redeverbot, jedoch wünsche man sich einen kompetenten Gesprächspartner, der Sarrazins Thesen kritisch hinterfragen sollte.

Die verantwortlichen Pfarrer Harald Kunze und Hartmut Bartmuß wiesen den Vorwurf zurück: „Man unterstellt uns, wir seien unfähig“, sagte Bartmuß, der „ein faires Gespräch mit vielen kritischen Anfragen“ ankündigte. Auch bemängelten die Pfarrer, daß die Unterzeichner des offenen Briefes zuvor nicht das Gespräch mit ihnen gesucht hätten. (FA)

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