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„Die Schäden werden unermeßlich sein“

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Der Finanzexperte Bruno Bandulet schrieb 1998 über das weltweite Finanzsystem (JF 48/98): „Das System ist korrumpiert. Es ist ein System der Finanzkapitalisten und Oligarchen, die sich gegenseitig in die Tasche wirtschaften. Die Gewinne fließen auf das eigene Konto, die Verluste werden notfalls sozialisiert, mit Hilfe der Notenbanken abgefangen oder auch dem Steuerzahler aufgebürdet.“

JF-Autor Ronald Gläser stellte im selben Jahr fest (JF 38/98): „Die aktuellen Probleme sind Symptome der ersten Globalisierungskrise. Es gibt kein Patentrezept gegen das, was wir zur Zeit erleben. Obwohl zwei Drittel der Weltwirtschaft – Amerika und West-Europa – noch vor Kraft strotzen, könnte die Krise in den aufstrebenden Industrienationen auch hierzulande zu einer wirtschaftlichen Misere führen.“

Der österreichische Ökonom Friedrich Romig warnte fünf Jahre vor der Währungsunion vor dem „Schwindelsystem“ der Euro-Währung und dem damit verbundenen politischen und ökonomischen Irrweg, der eine Staats-, Verfassungs- und Demokratievernichtung nach sich ziehen werde (JF 20/97): „Wenn die EU zusammenbricht, sind die Finanzminister ihre Schulden los, auf Kosten der Sparer, der Anleihebesitzer. Die können mit ihren Euronoten, Staats- und Schatzanleihen ihre Wände tapezieren. EU und Euro als Schwindelsystem zur Entschuldung der Staaten. Möglicherweise ist das das einzige rationale Motiv der Classe politique.“

Bernd-Thomas Ramb, Wirtschaftswissenschaftler, warnte 1997 in seinem Kommentar „Ende der D-Mark-Reserven“ vor der Abschaffung der Deutschen Mark (JF 22/97): „Die bunten Propagandabroschüren der Euro-Währungs-Promotoren strotzen vor lauen Hilfsbegründungen, mit denen die Abschaffung der Deutschen Mark den mißtrauischen Deutschen als monetäre Notwendigkeit aufgeschwätzt werden soll. (…) Das volle Verlustrisiko tragen wieder einmal die Deutschen.“

Karl Albrecht Schachtschneider, Kläger gegen die Euro-Einführung, sah im Kampf gegen die Währungsunion den Einsatz für „die Freiheit der Völker“ (JF 04/98): „Die Schäden werden unermeßlich sein. (…) Das Europa des Euro ist ein Europa der Industrien, Banken, Parteien und Führer und richtet sich gegen die Völker. (…) Es wird erhebliche Belastungen geben. Wir werden noch weiter in die Globalisierung hineingestoßen werden. Das wird für die sozialen Spannungen als große Erklärung herhalten. Wir müssen mit Sklavenarbeit konkurrieren. Das ist nicht leistbar und wird zu einer Demontage der sozialen Besitzstände führen. Damit wird der innere Frieden aufgekündigt.“

Der Finanzexperte Hans A. Bernecker prophezeite 1997, daß der Euro „ein Weichei“ wird (JF 26/97): „Die relativ Starken werden die relativ Schwachen finanzieren müssen. (…) Gemeinsames Geld wirkt dabei in einer Volkswirtschaft wie das fließende Blut in einem menschlichen Körper. So wie es in alle Zellen dringt und diese ernährt oder beschädigt, so mindert sich der Wert des Geldes in gleichem Umfang, wie schwache Volkswirtschaften durch starke gestützt werden müssen. Die Rechnung wird freilich erst in den nächsten Jahren sichtbar werden – nach vorsichtigen Schätzungen nicht vor zehn Jahren.“

Kai-Alexander Schlevogt, Gründer der Schlevogt Business School, plädierte 2002 für die Rückkehr zu nationalen Währungen. (JF 3/02): „Die EZB repräsentiert eine neue technokratische Finanzelite, die abgeschottet in ihren terrorgeschützten Glaspalästen über die Köpfe der Bürger hinweg regiert und in die eigene Tasche wirtschaftet. (…) Die undemokratische und undurchsichtige Bürokratie fördert eine Kultur der Verantwortungslosigkeit.“

Wilhelm Hankel, Finanzwissenschaftler und Euro-Kläger, prognostizierte 2007 mit Blick auf den Euro perspektivisch die Abschaffung des Staates (JF 51/07): „Die Nation verliert ihr ‘Gefäß’ und ihre innere Bindung. Das, was die Trümmerfrauen 1945 über die Katastrophe hinübergerettet haben, wird heute also verspielt. (…) Trauriges Fazit nach einem halben Jahrhundert Wiederaufbau: Wir verarmen durch den Euro und vergeuden, was in den Trümmern 1945 angefangen hat: die Leistungen der deutschen Aufbaugeneration.“

In einer Besprechung des Buches „Weltmacht USA. Ein Nachruf“ von Emmanuel Todd warnte JF-Autor Andreas Wild vor der Krise (JF 13/03): „Die USA als militärtechnisch aufgerüstete, aggressive ‘Hypermacht’ stürzen die Welt unentwegt in Krisen und empfehlen sich selbst als krisenfest – das ist der Mechanismus, der ihnen stetigen Kapitalzufluß trotz mangelnder Konkurrenzfähigkeit und ewigem riesigem Handelsdefizit garantiert. Doch auch dieser Mechanismus stößt jetzt – Todd zufolge – an seine Grenzen, da sich die inneramerikanischen Anlageobjekte auf breiter Front als reine Schwindelobjekte, als mediale Sprechblasen und theatralisch aufgedonnerte Chimären enthüllen. (…) Die Kontur eines militärisch-medialen Komplexes wird sichtbar, der nicht mehr Sicherheit, sondern vielmehr Geldvernichtung garantiert und dessen finanzpolitische Manöver sich parallel zu den außenpolitischen Vernichtungsabenteuern entfalten.“

Foto: Ausrisse aus den JF-Ausgaben 20/97 und 4/98: „Inneren Frieden aufgekündigt“

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