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Der Tag, an dem die amerikanische Luftwaffe versagte

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Der Tag, an dem die amerikanische Luftwaffe versagte

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Anläßlich des Jahrestages der Attentate vom 11. September 2001 fand sich in der vergangenen Woche in Berlin eine Gruppe zusammen, die für gewöhnlich mit wenig schmeichelhaften Titeln belegt wird.

Denn wer heute die offizielle Darstellung der Geschehnisse öffentlich bezweifelt, dem ist ein Platz zwischen Wünschelrutengängern und Ufologen sicher. So haben bisher nur wenige den Gang in die Öffentlichkeit gewagt. Andreas von Bülow ist einer von ihnen (siehe auch das Interview auf Seite 8); Mathias Bröckers ebenso, dessen nach dem Anschlag im Internet veröffentlichte „WTC-Conspiracy“-Reihe weite Verbreitung fand.

Doch entwickelten die Teilnehmer der Veranstaltung im Russischen Haus weniger eine eigene „Verschwörungstheorie“, als daß sie die gängige Darstellung hinterfragten. So wies der ehemalige taz-Redakteur Bröckers auf eklatante Fehler bei der kriminaltechnischen Untersuchung der Anschläge hin, die wesentliche Fragen ungeklärt ließen: „Jeder Absturz eines privaten Segelflugzeugs irgendwo auf der Welt wird genauer untersucht als der Absturz dieser vier Flugzeuge.“ Daß es überhaupt zu deren Abstürzen kam, wirft gleichfalls Fragen auf. Oberstleutnant a. D. Jochen Scholz, der auf fast vier Jahrzehnte Dienst bei der Luftwaffe zurückblicken kann und durch seine jahrelange Vertretung in Nato-Einrichtungen ein intimer Kenner des Luftsicherheitssystems ist, legte dessen Funktionsweise dar.

Durch klar festgelegte Handlungsabläufe und eindeutig bestimmte Informationskanäle wurde seit den fünfziger Jahren von den Vereinigten Staaten ausgehend ein System entwickelt und perfektioniert, welches reaktionsschnell ist und selbst unter widrigen Bedingungen kaum versagen kann. Zwischen dem zivilen Fluglotsen, der den Kontakt zu einer Maschine verliert und nach spätestens vier Minuten den Alarm auslösen muß, und dem Start eines Abfangjägers darf noch nicht einmal eine Viertelstunde verstreichen. Ermöglicht wird dies vor allem durch flache Hierarchien. So baut der Fluglotse direkt eine Standleitung zum Luftverteidigungsgefechtsstand auf; der diensthabende Stabsoffizier wiederum löst direkt den Startalarm beim nächstgelegenen Jagdgeschwader aus.

„Und genau dieses ist in den Vereinigten Staaten nicht passiert“, stellt Scholz fest. Der Grund dafür ist, „daß im Juli 2001 eine Order erging, diesen Automatismus aufzuheben bei entführten Flugzeugen und den Befehl des Präsidenten oder des Verteidigungsministers einzuholen“. Ende 2001 wurde diese Order aufgehoben, und die Luftabwehr funktioniert seither wieder wie in jedem anderen Nato-Land.

„Es gibt bisher keinerlei Untersuchungen, aus welchen Gründen dieser Mechanismus außer Kraft gesetzt wurde.“ Allerdings hätten die Attentäter „in den Höhlen von Tora-Bora“ wissen müssen, daß für dieses Zeitfenster die amerikanische Luftwaffe gelähmt war. „Ich halte dies eher für unwahrscheinlich“, bemerkte Scholz, der vor sechs Jahren von der SPD zur PDS wechselte.

Auf einer weiteren Veranstaltung in Berlin wurde neben der Präsentation des Films „Zero“ von Giuletto Chiesa die Möglichkeit eines neuen Untersuchungsausschusses zum 11. September 2001 diskutiert.

Der sozialistische italienische Europaabgeordnete ist fest davon überzeugt, daß Bin Laden und die mutmaßlichen Terroristen nicht für den Terrorakt verantwortlich sind. Nur die mächtigsten Männer der Welt könnten den Anschlag organisiert haben, denn nur sie verfügten über die notwendigen Waffen, das notwendige Geld und die notwendigen Kommunikationssysteme.

Von einer neuen Untersuchung erhofft er sich die Erhöhung der Zahl derjenigen, welche die offizielle Version der Anschläge anzweifeln. Deshalb müsse der Ausschuß auch internationalen Rang und Bedeutung erreichen, sagte Chiesa. Möglich wäre dies, indem Persönlichkeiten wie etwa Nobelpreisträger oder führende Politiker für eine solche Kommission gewonnen würden.

Ex-Staatsminister Andreas von Bülow und der Journalist Ekkehard Sieker warnten unterdessen, eine erneute Untersuchung sei ihrerseits mit Problemen behaftet. „Das größte Problem“ bleibe nach wie vor die Abhängigkeit der neuen Kommission von nicht freigegebenen Beweismaterialien, zum Beispiel bestimmten Videoaufnahmen des Pentagon.

Dennoch hält Sieker eine erneute Prüfung des Falles für richtig, denn jeden Tag werde mit den Anschlägen Politik gemacht, und „wir“ seien gezwungen, diese mitzutragen. Außerdem betonte er, es müsse unbedingt eine Archivierung aller Fakten geben, auf die jedermann Zugriff haben solle.

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