Wenn unsere Generation dies nicht macht, dann wird es wohl niemand mehr machen“, begründet der frühere Oldenburger Oberbürgermeister und Ex-Landtagspräsident Horst Milde die in der niedersächsischen Provinzmetropole geplante Errichtung eines Vertriebenen-Denkmals. Immerhin sind in der damaligen 80.000-Einwohner-Stadt etwa 42.000 Ostvertriebene angekommen – so auch der 1933 in Breslau geborene SPD-Politiker -, womit Oldenburg erst zur Großstadt wurde. Doch die Argumente, die von Gegnern eines Vertriebenen-Denkmal ins Feld geführt werden, sind ebenso hartnäckig wie vielgestaltig. „Ein solches Denkmal darf aber nicht den Blick nach rückwärts lenken“, weiß SPD-Ratsherr Alfred Nehring und gibt den Initiatoren des auf eine historische Gegebenheit fixierten Denkmals eine nicht leicht zu lösende Aufgabe vor. Auch lokale Künstler nörgeln an der „rückwärtsgewandten“ Konzeption herum. Besonderer Streitpunkt ist aber der künftige Gedenkplatz. So führten die Grünen an, daß der vorgesehene zentrale Cäcilienplatz „unmöglich“ sei, da dort „möglicherweise die Trümmer der Synagoge“ lägen. Den Kompromiß, das Denkmal dann am Bahnhof zu errichten, der auch thematisch für „Ankommen in Oldenburg“ stände, wurde von den Grünen-Politikern ebenfalls stark kritisiert, denn „von dort fuhren Deportationszüge in die Konzentrationslager“.