Vorbei die Zeiten strikter Kleiderordnung, was zu tragen sich zieme und was nicht? Weit gefehlt: „Coole Kids tragen kein Palituch“, verkündete ein Flugblatt der linken Jungdemokraten (Judos) kürzlich auf einer Demo „gegen Rechts“. Das Palästinensertuch mit dem charakteristischen Hahnentrittmuster galt bisher als Accessoire linken Protests auf seinem langen Marsch von Anti-Atom über Anti-Pershing bis Anti-pasti. Was ursprünglich die sonnengegerbte Haut der Araber schützte, schlangen sich in befreiungskämpferischer Solidarität auch bundesdeutsche Musterlinke um den Hals, die so das „Kefije“ in allen Schülermitverwaltungen zwischen Pinneberg und Passau heimisch machten. Da der NS-Kollaborateur und Mufti Amin el-Husseini es einst als Kopfschmuck seinen judenfeindlichen Anhängern verordnet hatte, ist Pro-Pali ist jetzt wieder Nazi, weswegen selbstanklagend feststellt wird: „Das Palituch ist die Geschichte einer linksradikalen Verirrung“.
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