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Bombardiert

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Sogar der taz ist es aufgefallen: „Es knallt im deutschen Fernsehen.“ Die Berliner Tageszeitung fühlt sich seit „Monaten bombardiert“ mit kriegerischem Gedenken ans vorige Jahrhundert. Und in der Tat: Normandie, Wolfschanze, Verdun – das Fernsehen läßt die beiden Weltkriege allgegenwärtig erscheinen. Jetzt hat die ARD eine Dokumentationsreihe über den Bombenkrieg nachgelegt. In drei Teilen wurde der Krieg in der Luft geschildert. Sehr zum Ärger der taz. Deren Redaktion ist nämlich aufgefallen, daß es im dritten Teil nur noch um alliierte Angriffe auf deutsche Ziele ging. Dies sei keine ausgewogene Berichterstattung mehr, so die taz. Aber der Luftkrieg war bei Kriegsende nun mal eine sehr einseitige Veranstaltung. Der Historiker Cajus Becker (Angriffshöhe 4.000) urteilt, daß die Fliegenden Festungen der Amerikaner 1944 „die Luftherrschaft über Deutschland“ errungen hatten. Wie stellt sich die taz wohl eine „ausgewogene Berichterstattung“ über den alliierten Bombenterror vor? Sollte die ARD für ihre Doku-Reihe Bombardements englischer oder gar amerikanischer Städte erfinden, damit die Zerstörung von Hamburg, Köln, Dresden, Berlin nicht mehr so einzigartig wirkt? Weiter heißt es, Swinoujscie hieße ständig Swinemünde. Hier ist die tiefere Logik der taz: Wenn wir heute so tun, als sei Swinemünde schon immer eine polnische Stadt gewesen, dann sind die Kriegsverbrechen an Deutschen plötzlich Kriegsverbrechen an Polen. Und dafür können ja nur wir Deutschen verantwortlich sein, oder?

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