Wer in den letzten Monaten dem Online-Auktionshaus Ricardo einen Besuch abstattete, der konnte sich angesichts schwindender Angebote des Eindrucks kaum erwehren, im Schlußverkauf gelandet zu sein. Erheblich früher als allgemein prognostiziert schließt die Plattform am 17. November ihre Pforten. Als Begründung verwies Ricardo-Vorstand Oliver Döring darauf, daß es keinen Sinn mehr mache, direkt mit eBay zu konkurrieren. Der Kundenstamm des Marktführers sei derart groß, daß man nur noch durch unverhältnismäßig hohe Marketingaufwendungen eine halbwegs reelle Chance gehabt hätte, aufzuschließen. Knapp eine Millionen Nutzer werden ab dem 18. auf die niederländische Intoko verwiesen, bis dahin laufen die Auktionen gratis. Völlig in Untätigkeit möchte man jedoch nicht verfallen und hat bereits Pläne, wie es weitergehen soll. Bereits seit dem Frühjahr wird an einer Zusammenarbeit mit Immobilien-Auktionen.de gefeilt, die sich auf Immobilien spezialisiert hat, die von Maklern eher gemieden werden. Doch auch eBay, die 2004 den Handelsumsatz in Deutschland verdoppeln will und bereits jetzt Versandriesen wie Quelle in den Schatten stellt, schielt auf diesen Markt. Jedoch kommt Ricardo eine deutsche Besonderheit zugute: Hierzulande benötigt jeder Immobilienerwerb eine notarielle Beglaubigung. Ricardo und die Deutsche Grundstücksauktionen AG übertragen daher nur live via Internet eine klassische Versteigerung in Anwesenheit des Notars. Nach Zuschlag des online abgegebenen Gebots macht dieser das Geschäft dann amtlich, dokumentiert Euer EROL STERN