BERLIN. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), der mehr als 30.000 Mitglieder aus allen Medien vertritt, hat eine deutliche Anhebung des Rundfunkbeitrages gefordert. Ansonsten werde es bei ARD, ZDF und Deutschlandradio zu Programmeinschnitten und Personalabbau kommen.
Daher hat die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung an die öffentlich-rechtlichen Sender appelliert, bei der Anmeldung ihres Finanzbedarfs die Inflationsrate zu berücksichtigen. Die hohen Preissteigerungen müßten durch einen höheren Rundfunkbeitrag abgedeckt werden, forderte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall.
Stimmung in den GEZ-Sendern auf „Tiefpunkt“
„Es darf keinen vorauseilenden Gehorsam der Intendanten gegenüber vermuteten politischen Stimmungen in den Ländern geben“, warnte der Gewerkschaftschef. Laut Überall steige die Arbeitsbelastung in den Redaktionen permanent an, ohne daß Gehälter und Honorare der Journalisten angehoben würden. „Der einzige Ausweg ist ein höherer Rundfunkbeitrag.“ Die Stimmung in den Redaktionen sei bereits auf einem Tiefpunkt angekommen. Allerdings verdienen einige GEZ-Journalisten bei der Bundesregierung kräftig nebenbei.
Derzeit liegt die Zwangsabgabe bei monatlich 18,36 Euro. Zuletzt war der Beitrag 2021 von 17,50 Euro angehoben worden. Aktuell melden die Anstalten ihre finanziellen Wünsche bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten. Diese empfiehlt dann die neue Höhe des Rundfunkbeitrages ab 2024. Darüber entscheiden dann die Bundesländer, die der Empfehlung in der Regel nachkommen. (fh)