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„Da sage ich lieber gar nichts mehr“: Der politische Paukenschlag des unpolitischen Gottschalk

„Da sage ich lieber gar nichts mehr“: Der politische Paukenschlag des unpolitischen Gottschalk

„Da sage ich lieber gar nichts mehr“: Der politische Paukenschlag des unpolitischen Gottschalk

Meinungsfreiheit: Thomas Gottschalk hatte sich für sein Schlußwort bei „Wetten, dass..?“ eine besondere politische Pointe einfallen lassen.
Meinungsfreiheit: Thomas Gottschalk hatte sich für sein Schlußwort bei „Wetten, dass..?“ eine besondere politische Pointe einfallen lassen.
Thomas Gottschalk hatte sich für sein Schlußwort bei „Wetten, dass..?“ eine besondere politische Pointe einfallen lassen. Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Frederic Kern
„Da sage ich lieber gar nichts mehr“
 

Der politische Paukenschlag des unpolitischen Gottschalk

Zum Schluß seiner letzten „Wetten, dass..?“-Ausgabe läßt Gottschalk die zwölf Millionen Zuschauer mit einem Angriff auf die politische Korrektheit zurück. Nach massiver Kritik legt er nach.
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OFFENBURG. Hinter Thomas Gottschalk konnten sich auch deswegen so viele Menschen versammeln, weil er nie politisch wurde, weil er sich auf die Unterhaltung und gute Laune beschränkte. Und so schauten bei seiner letzten „Wetten, dass..?“-Sendung am Sonnabend wieder mehr als zwölf Millionen zu, die sicher sein konnten, einfach mal abzuschalten und nicht politisiert zu werden.

Doch die Schlußpointe des 73jährigen hatte es in sich. Zur Begründung, warum er die Erfolgsgeschichte mit der Sonnabend-Abendshow nicht fortschreiben möchte, machte er zunächst einen Scherz über sein Alter und daß er deswegen die aktuellen Stars irgendwann nicht mehr kenne. Doch dann wurde er politisch.

„Inzwischen rede ich zuhause anders als im TV“

Gottschalk sagte ernst: „Der zweite Grund ist natürlich der, daß ich, und das muß ich wirklich sagen, immer im Fernsehen das gesagt habe, was ich zu Hause auch gesagt habe. Inzwischen rede ich zu Hause anders als im Fernsehen. Und das ist auch keine dolle Entwicklung. Bevor hier ein verzweifelter Aufnahmeleiter hin- und herrennt und sagt: ‚Du hast wieder einen Shitstorm hergelabert‘, da sage ich lieber gar nichts mehr.“


Die Aussagen sind eindeutig auf die mediale Sprachpolizei, Cancel Culture und die Einschränkung der Meinungsfreiheit gemünzt. Einen Tag nach der Sendung sprach er von „Sicherheitsfiltern“, die er einbauen müsse, wenn er sich öffentlich äußere. Da hatte der Angriff bereits gesessen. „T-Online“ beschimpfte den „Greis“ wegen seiner Schlußworte als einen „zaudernden, ewiggestrigen Nörgler“.

Applaus für Gottschalks Kritik an der Politik

Gottschalk legte dann gegenüber Bild noch einmal nach: „Die Gefahr, mißverstanden zu werden, ist bei mir einfach irre hoch. Weil ich Dinge so ungefiltert sage, wie sie mir einfallen. Heute mußt du in deine Gedanken immer Sicherheitsfilter einbauen, damit sie dir nicht um die Ohren knallen. Und auch dieser Filter schafft wieder Interpretationsspielraum, den man eigentlich gar nicht haben will.“

Wie er wirklich politisch denkt, ließ Gottschalk schon während der Sendung einmal kurz aufblitzen: „Bergab geht’s sogar in der Schweiz von alleine. Wir in Deutschland brauchen die Hilfe der Politik dazu, daß es bergab geht.“ Er erntete dafür großen Applaus vom Offenburger Saalpublikum. (fh)

Thomas Gottschalk hatte sich für sein Schlußwort bei „Wetten, dass..?“ eine besondere politische Pointe einfallen lassen. Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Frederic Kern
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