BERLIN. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat gefordert, den gebührenfinanzierten Sendern in Deutschland mehr Bedeutung beizumessen. „Wir brauchen auch in Zukunft starke öffentlich-rechtliche Sender, die ihrem Auftrag konsequent und auf hohem Niveau nachkommen können“, sagte er laut der Nachrichtenagentur dpa bei einem Festakt zum 30. Jubiläums des MDR.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) werde in Zeiten von Krisen „sogar noch wichtiger“. Der Krieg in der Ukraine habe viele jahrzehntelange politische, militärische und ökonomische Gewißheiten infrage gestellt, gab Steinmeier zu Bedenken.
MDR-Intendantin: Freiheit in Deutschland, Propaganda in Rußland
MDR-Intendantin Karola Wille nannte ihren Sender ein Forum, das Zugang zu unabhängigen Informationen, einem offenen Austausch, freier Meinungsbildung und einer produktiven Teilhabe ermögliche. In Rußland gebe es hingegen Propagandamedien. Das schmerze sie sehr.
Eine der zentralen Aufgaben des ÖRR in Deutschland für die Zukunft sei es, ein „funktionierendes Gespräch der Gesellschaft zu ermöglichen“. Das sei in einer Welt der entgrenzten Kommunikation und fragmentierten Teilöffentlichkeit nicht leicht. (zit)