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ARD-Doku über Dutschke-Attentat: Weniger Heldenverehrung wäre zielführender gewesen

ARD-Doku über Dutschke-Attentat: Weniger Heldenverehrung wäre zielführender gewesen

ARD-Doku über Dutschke-Attentat: Weniger Heldenverehrung wäre zielführender gewesen

Der Dutschke-Attentäter Josef Bachmann (r.) während des Prozesses Foto: picture alliance/dpa
Der Dutschke-Attentäter Josef Bachmann (r.) während des Prozesses Foto: picture alliance/dpa
Der Dutschke-Attentäter Josef Bachmann (r.) während des Prozesses Foto: picture alliance/dpa
ARD-Doku über Dutschke-Attentat
 

Weniger Heldenverehrung wäre zielführender gewesen

Eine ARD-Dokumentation beleuchtet die Hintergründe des Attentats auf den Studentenführer Rudi Dutschke am 11. April 1968. Ziel der Filmmacher ist es, den Attentäter Josef Bachmann als Teil einer rechtsterroristischen Gruppe zu zeigen. Belegen sollen das auch Aussagen eines V-Manns.
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Der Anschlag auf den Studentenführer Rudi Dutschke am 11. April 1968 markiert zusammen mit Tod des Studenten Benno Ohnesorg im Vorjahr eines der prägenden Ereignisse für die sogenannten 68er-Bewegung. Lange galten die Schüsse auf Dutschke als Tat eines Einzeltäters. Diese Version will die Dokumentation „Dutschke – Schüsse von Rechts“ widerlegen.

Den Filmmachern Cordt Schnibben und Peter Dörfler zufolge war der Attentäter Josef Bachmann vor seiner Tat Teil einer rechtsextremen Gruppe im niedersächsischen Peine. Dort sei er radikalisiert worden.

Zur Untermauerung werden Journalisten und ihre Recherchen rund um die Neonazi-Szene der späten sechziger Jahre zitiert. Wie verworren die  Zusammenhänge um Bachmann gewesen seien, wird deutlich, wenn Gedächtnisprotokolle aus einem Gespräch mit einem ehemaligen V-Mann ins Spiel kommen.

Demo-Bilder und Oldies nehmen zu viel Raum ein

Das Dokudrama, das neben Zeitzeugeninterviews und Originalaufnahmen auf Spielszenen setzt, gerät jedoch über weite Strecken zu einer Verklärung Dutschkes. Der wird von seinen ehemaligen Weggefährten wie dem Kommunarden Rainer Langhans, dem später ins rechte Lager gewechselten Bernd Rabehl oder seiner Ehefrau Gretchen Dutschke-Klotz wie ein Heiliger präsentiert. Was die Erwähnung, daß der Studentenführer im Haushalt mithalf, Frauen in die politische Arbeit einbezog und auch beim Fußball „sozial“ spielte, mit dem eigentlichen Thema des Films zu tun hat, bleibt jedenfalls unbeantwortet.

Die Verantwortlichen hätten sich mehr auf das eigentliche Thema, den Täter und sein Umfeld kümmern sollen. Statt dessen übertreiben sie es mit der Kontextualisierung der Ereignisse. So zeigen sie die altbekannten Demo-Bilder der Studentenunruhen, unterlegt mit den Hits jener Jahre wie von den Rolling Stones.

Die Stringenz geht verloren

Die durchaus spannend präsentierten Hintergründe zur Person Bachmanns sind eingebettet in das Framing der aktuellen Polarisierung der deutschen Gesellschaft. So steht am Ende der Dokumentation noch der Hinweis auf einen Teil der Gesellschaft, der sich heute auf dem rechten Flügel organisiere.

Eine stringentere Dokumentation wäre informativer gewesen. So bleibt unterm Strich der Beigeschmack einer neuerlichen Heldenverehrung von Dutschke mit den üblichen Bildern und Musiktiteln, ohne die scheinbar kein Film über das Jahr 1968 auskommt.

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Dutschke – Schüsse von Rechts, 3. November 00.05 Uhr ARD und in der ARD Mediathek

Der Dutschke-Attentäter Josef Bachmann (r.) während des Prozesses Foto: picture alliance/dpa
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