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Vortrag von Historiker Karlheinz Weißmann: „Lexikon politischer Symbole“: Die Sache mit dem Einhorn

Vortrag von Historiker Karlheinz Weißmann: „Lexikon politischer Symbole“: Die Sache mit dem Einhorn

Vortrag von Historiker Karlheinz Weißmann: „Lexikon politischer Symbole“: Die Sache mit dem Einhorn

Spielerisch referiert der Historiker Karlheinz Weißmann zur Geschichte der politischen Symbole in der Bibliothek des Konservatismus (BdK) – doch was hat ein Einhorn mit seinem Vortrag zu tun?
Spielerisch referiert der Historiker Karlheinz Weißmann zur Geschichte der politischen Symbole in der Bibliothek des Konservatismus (BdK) – doch was hat ein Einhorn mit seinem Vortrag zu tun?
Spielerisch referiert der Historiker Karlheinz Weißmann zur Geschichte der politischen Symbole in der Bibliothek des Konservatismus (BdK) Foto: BdK
Vortrag von Historiker Karlheinz Weißmann
 

„Lexikon politischer Symbole“: Die Sache mit dem Einhorn

JF-Autor Karlheinz Weißmann verwandelt in der Bibliothek des Konservatismus das umfassende Thema „politische Symbole“ in lebensnahen Stoff, der zum Schmunzeln einlädt. Die Scherzfrage des Abends: Wieso symbolisiert das Einhorn sowohl den schottischen Nationalismus als auch die LGBT-Bewegung?
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Normalerweise erwartet man sich von einer abendlichen Buchvorstellung zum Thema „politische Symbole“ schwere Augenlider und das Bedürfnis, seiner Misere durch wiederholtes Gähnen wenigstens ein klein wenig Abhilfe zu verschaffen. Zumal dann, wenn der Vortag im Lesesaal einer Bibliothek stattfindet und einem über 600 Seiten umfassenden Lexikon mit mehr als 1.700 Abbildungen gewidmet ist.

Doch nichts dergleichen! Denn was der Historiker und JF-Erfolgsautor Karlheinz Weißmann seinem Publikum an diesem Mittwoch darbot, war ein schillernder Parforceritt quer durch die Menschheitsgeschichte – von den ersten Höhlenmalereien über die Ornamentalkunst des Mittelalters bis hin zum Regenbogenkult der LGBTQ-Bewegung heute.

Dieter Stein: „Das Buch ist wirklich ein Hammer!“

„Mir selbst ist erst beim Lesen des Buches klar geworden, wie viel Bedeutung Symbole auch heute noch für uns Menschen haben“, betonte JF-Chefredakteur Dieter Stein in seinem Grußwort an die versammelten Gäste. Er freue sich, daß so viele Leute extra für den Vortrag in die Bibliothek des Konservatismus (BdK) in Berlin gekommen seien.

Der große – von meterhohen Bücheregalen durchzogene – Saal ist fast bis auf den letzten Platz mit neugierigen Besuchern besetzt. Weißmann sei ein Weggefährte der JUNGEN FREIHEIT von Anbeginn, würdigt Stein den Referenten. Dessen kürzlich erschienenes „Lexikon der politischen Symbole“ sei „wirklich ein Hammer“.

Ein Leben im Zeichen der Symbole

Weißmann selbst nahm dieses Kompliment in seinem anschließenden Vortrag gerne auf und verriet augenzwinkernd, daß das Thema eine kleine „Besessenheit“ von ihm sei. „Meine Frau hatte eigentlich gehofft, daß das Buch ein wenig dabei helfe, meine Leidenschaft etwas zu besänftigen und daß das Thema mit Erscheinen des Lexikons endlich erledigt ist. Sie hat sich aber leider geirrt“, bilanziert er schmunzelnd und weist auf viele neue Funde in Sachen Symbolik hin, die er in jüngster Zeit gemacht habe. Weißmann wurde 1989 mit einer Arbeit über „Die Entwicklung der politischen Symbolik der deutschen Rechten“ an der Technischen Universität Braunschweig promoviert.

Das „Lexikon politischer Symbole“ von JF-Autor Karlheinz Weißmann
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Foto: JF

Außer in seinem soeben veröffentlichten Nachschlagewerk hat sich der ehemalige Gymnasiallehrer auch in den beiden Büchern „Mythen und Symbole“ und „Deutsche Zeichen“ sowie in zahlreichen kleineren Artikeln und Aufsätzen mit dem Menschen als „symbolisches Tier“ (Ernst Cassirer) beschäftigt.

Von der Krawatte bis zur Heiligen Lanze

Das Thema habe ihn „seit je“ fasziniert, unterstrich der gebürtige Niedersachse. Davon zeuge auch seine stattliche Privatsammlung, von der Weißmann halb selbstironisch, aber doch sichtlich stolz berichtete. Sie habe die Basis für sein Lexikon gebildet. In der wissenschaftlichen Forschung werde der Frage nach wie vor nur selten ernsthaft nachgegangen, was Zeichen der Sache nach eigentlich bedeuteten, bedauerte Weißmann. Er hoffe, mit seinem Buch einen Beitrag dafür zu leisten, diese Lücke ein wenig zu schließen.

Folglich wimmelte es in seinem Vortrag nur so von anschaulichen Beispielen aus Alltag, Kunst und Politik. Der Historiker kam dabei von der Krawatte als Stilmarke bis hin zur Heiligen Lanze als Herrschaftszeichen zu sprechen und hielt sein geradezu enzyklopädisch reiches Referat ohne Redemanuskript frei aus dem Gedächtnis. Auch dieser Umstand hat wohl dazu beigetragen, den Abend nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam zu machen.

Das kuriose Einhorn

Das wird besonders an einem Symbol deutlich, welches Weißmann am Ende seiner kurzweiligen Ausführungen erwähnt: dem Einhorn. Das Fabeltier habe ihn zwar nie wirklich interessiert, verblüffe aber dennoch durch den merkwürdigen Umstand, daß sich sowohl schottische Nationalisten als auch die Schwulenbewegung darauf beriefen.

Am Schluß drängten sich zahlreiche Gäste, um eines der letzten Exemplare der Erstauflage zu ergattern und diese von Karlheinz Weißmann signieren zu lassen. Das war noch die neuste Nachricht zum Schluß: Das Lexikon ist laut Verleger Dieter Stein ein Riesenerfolg, die Erstauflage mit 3.000 Exemplaren innerhalb von anderthalb Monaten vergriffen. Die Zweitauflage wurde diese Woche angeliefert.

Spielerisch referiert der Historiker Karlheinz Weißmann zur Geschichte der politischen Symbole in der Bibliothek des Konservatismus (BdK) Foto: BdK
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