FRANKFURT/MAIN. Der Präsident der Ukraine, Wolodimyr Selenskyj, hat den Iran aufgrund seiner mutmaßlichen Waffenlieferungen an Rußland scharf angegriffen. „Statt Kultur zu exportieren, liefert der Iran den Tod“, mahnte das Staatsoberhaupt am Donnerstag anläßlich der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt.
Mit iranischen Waffen führe Rußland auch einen Krieg gegen ukrainische Kulturschätze. Dagegen setzte der Präsident internationalen Kulturaustausch: „Wissen ist die Antwort“. Bücher, Artikel und Reportagen würden dabei helfen, russische Propaganda in Europa zu entlarven. Dabei erinnerte er daran, daß es auch in Deutschland bereits zu Angriffen durch russische Akteure gekommen sei. „Auch auf deutschen Straßen haben russische Agenten Rache an Kremlkritikern genommen“, betonte Selenskyj.
Ukrainischer Verlagsverband fordert Rußland-Boykott
Auch der Chef des ukrainischen Verlagsverbands, Oleksander Afonin, unterstrich die kulturelle Dimension des Krieges in der Ukraine. „Russische Raketen haben nicht nur Wohnhäuser und Infrastruktur getroffen, sondern auch Buchläden, Verlagsgebäude und Bibliotheken“, sagte der Kulturfunktionär in seinem Grußwort an das Publikum der Frankfurter Buchmesse.
Die Zusammenarbeit mit russischen Verlagen müsse deshalb beendet werden. Diese hätten russischer Propaganda Vorschub geleistet. Der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Peter Kraus vom Cleff, bat in seinem Beitrag unterdessen um Spenden für die ukrainische Kulturszene.
Die JUNGE FREIHEIT berichtet dieses Jahr vor Ort über das Geschehen auf der Frankfurter Buchmesse. Der JF-Stand befindet sich in Halle 3.0 des Messegeländes. Dort wird am Donnerstag abend auch der Historiker Karlheinz Weißmann über sein neues Buch „Lexikon der politischen Symbole“ sprechen.
Willkommen im safe space für freie Meinung. Nach zwei Jahren Pause zurück auf der Frankfurter Buchmesse! #Buchmesse #FrankfurtBookFair pic.twitter.com/SxuvplPS5H
— Dieter Stein (@Dieter_Stein) October 19, 2022
(fw)