BERLIN. Die Evangelische und die Katholische Kirche haben in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als eine Million Mitglieder verloren. Im Jahr 2023 hatten die beiden christlichen Konfessionen noch 38,9 Millionen Mitglieder – Ende 2024 waren es nur noch 37,8 Millionen, wie aus einem Bericht der Bild hervorgeht.
Erstmals beträgt damit die Zahl der Katholiken in Deutschland damit weniger als 20 Millionen. Lediglich 23,7 Prozent der Gesamtbevölkerung sind demnach Anhänger des romtreuen Wegs. 1990 waren es noch fast 36 Prozent gewesen.
Mehr als 320.000 Menschen wendeten sich 2024 vom Katholizismus ab. Immerhin: Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein leichter Rückgang. 2023 hatten ihm beinahe 403.000 Menschen den Rücken gekehrt.
Auch die evangelische Kirche verliert Mitglieder
Auch die Zahl evangelischer Christen ging zurück. Zum Ende des vergangenen Jahres gehörten nach Angaben der Evangelischen Kirche in Hannover rund 18 Millionen Menschen einer der 20 Landeskirchen an. Das sind knapp 500.000 weniger als im Vorjahr. Vor zehn Jahren waren es noch mehr als 22 Millionen Menschen.
Doch auch hier ging die Zahl der Austritte leicht zurück. 2024 traten etwa 345.000 Menschen aus protestantischen Gemeinden aus. 2023 waren es rund 373.000 – und damit 8,2 Prozent mehr.

Nach Angaben der Evangelischen Kirche wurden als Austrittsgrund häufig „fehlende Mitgliederbindung“, „Einsparung der Steuer“, „Gleichgültigkeit“, „Unzufriedenheit mit der Institution Kirche“ oder der „Verlust des Glaubens“ genannt. Beim Abschied von der katholischen Glaubensgemeinde wird häufig der Umgang mit Mißbrauchsskandalen sowie die Verschwendung finanzieller Mittel genannt, wie das Domradio berichtete. (lb)