BERLIN. Während der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla auf der Intensivstation eines Ingolstädter Krankenhauses lag, hat Jörg Kachelmann bei X geschrieben, „daß das Land ethisch und gesellschaftlich gewonnen hätte, wäre er nicht geboren worden“.
Korrekt, die Forderungen nach einer Anteilnahme am Schicksal von Herrn #Chrupalla sind abseitig.
Ich bin bereit, Straftaten generell zu verurteilen.
Darüber hinaus muss ich aber festhalten, dass das Land ethisch und gesellschaftlich gewonnen hätte, wäre er nicht geboren worden. https://t.co/bPwSlnFguY
— Jörg @kachelmann im Himmel: @realkachelmann (@Kachelmann) October 5, 2023
Er sei zwar „bereit, Straftaten generell zu verurteilen“, schrieb der Talkmaster, der bis Dezember 2022 die MDR-Talkshow „Riverboat“ moderierte, vorab: „Forderungen nach einer Anteilnahme am Schicksal von Herrn Chrupalla sind abseitig.“
„Warum sind Rechte immer hoffnungslos dumm?“
Danach ging er auch auf eine Userin los, die sich beschwerte: „Tiefer wie Sie kann man nicht mehr sinken.“ Kachelmann antwortete, es hieße „tiefer als Sie“. Dann schrieb er: „Wirklich zu dumm für die einfachsten deutschen Sätze? Warum müssen Rechte immer auch noch so hoffnungslos dumm sein?“
Aber auch vermeintlich freundlich gesinnte Kommentatoren kritisierten den 65jährigen: „Ein einfaches ‚Gute Besserung, Herr Chrupalla, die Gebete von mir sind bei Ihnen und Ihrer Familie‘ hätte es auch getan, Jörg. Den letzten Satz hättest du dir schenken können, der rüttelt nämlich auch unschöne Erinnerungen wach. Gelebter Humanismus geht jedenfalls anders.“
Kachelmann war einst selbst Opfer
Auch weitere Follower, die nicht aus dem AfD-Umfeld kommen, gingen mit Kachelmann scharf ins Gericht: „Ich könnte noch verstehen, wenn Eltern eines ermordeten Kindes sich wünschen würden, der Mörder ihres Kindes wäre nie geboren worden. Sie aber wünschen sich das bei einem Politiker, nur weil Sie dessen Partei nicht mögen (tue ich übrigens auch nicht). Das ist definitiv krank“, schrieb eine Frau.
Ein weiterer erinnerte Kachelmann an seinen Vergewaltigungsprozeß, den eine Falschbeschuldigerin in Gang gesetzt hatte und der den Moderator zur Zielscheibe zahlreicher Medien machte: „Sie müßte doch am besten wissen, wie es sich anfühlt, wenn man massivst diskreditiert wird.“ Darauf antwortete Kachelmann nicht mehr. (fh)