BERLIN. Rund 79 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, ihr Land sei in Geimpfte und Ungeimpfte gespalten. 62 Prozent befürchten, eine Impfpflicht werde die Kluft weiter verstärken, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa ergeben hat.
Etwa 26 Prozent der Befragten gehen nicht von einer zunehmenden Spaltung durch eine solche Maßnahme aus. Rund 15 Prozent sind der Meinung, die Bevölkerung sei auch derzeit nicht gespalten.
Vertrauen in Corona-Politik ist gesunken
Laut einer Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sind 82 Prozent der Deutschen überdies der Meinung, die Gesellschaft habe sich in den vergangenen Jahren zum Schlechteren verändert. Der Umfrage zufolge ist zudem das Vertrauen in die staatliche Corona-Politik gesunken.
2020 stellten 78 Prozent der Deutschen der Bundesregierung noch ein gutes Zeugnis für ihre Handhabung der Pandemie aus. Derzeit teilten diese Ansicht 44 Prozent der Befragten. Die größte Belastung ist für 73 Prozent die Ungewißheit darüber, wie lange die Maßnahmen noch andauern.
Gefühl der Unsicherheit größer als bei Flüchtlingskrise
Rund 68 Prozent der Bevölkerung haben das Gefühl, in besonders unsicheren Zeiten zu leben. Der Wert ist damit höher als nach der Krise in der Euro-Zone 2011 oder nach dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise Anfang 2016.
Mit 26 Prozent äußerte rund ein Viertel der Deutschen Verständnis für die bundesweiten Corona-Proteste. Etwa zwölf Prozent können sich vorstellen, selbst an diesen teilzunehmen. Im vergangenen Jahr waren es sechs Prozent. (zit)