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Benin-Bronzen: Kulturstaatsministerin Roth: Rückgabe von Kolonialkunst ist erst der Anfang

Benin-Bronzen: Kulturstaatsministerin Roth: Rückgabe von Kolonialkunst ist erst der Anfang

Benin-Bronzen: Kulturstaatsministerin Roth: Rückgabe von Kolonialkunst ist erst der Anfang

Für Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ist die Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria nur der erste Schritt in der Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit Foto: picture alliance/dpa | Tom Weller
Für Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ist die Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria nur der erste Schritt in der Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit Foto: picture alliance/dpa | Tom Weller
Für Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ist die Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria nur der erste Schritt in der Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit Foto: picture alliance/dpa | Tom Weller
Benin-Bronzen
 

Kulturstaatsministerin Roth: Rückgabe von Kolonialkunst ist erst der Anfang

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) will mit der Rückgabe der Benin-Bronzen ein Zeichen setzen. Sie sollen an Nigeria zurückgehen, um damit Verbrechen aus der Kolonialzeit aufzuarbeiten. Deutsche seien da nicht besser als Briten, Spanier oder Franzosen, sagt sie.
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BERLIN. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat gemeinsam mit Vertretern deutscher Museen die Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria geplant. „Die Verbrechen der Kolonialzeit sind ein weißer Fleck in unserer Erinnerungskultur und bis heute nicht im allgemeinen Bewußtsein verankert. Dabei zeugt der Umgang mit den Benin-Bronzen unsere Entschlossenheit bei der Aufarbeitung des kolonialen Erbes“, unterstrich Roth am Dienstag.

Nach Gesprächen mit rund 40 Verantwortlichen aus Museen, Kultureinrichtungen und kommunalen Verbänden erläuterte die Kulturstaatsministerin, die geplanten Rückgaben seien kein Schlußstrich, sondern Ausgangspunkt für weitere Zusammenarbeit und einen stärkeren Kulturaustausch. „Ich bin fest davon überzeugt, daß wir hiermit einen wichtigen Beitrag für eine gemeinsamen Zukunft zwischen Deutschland und Nigeria und damit zugleich zwischen Europa und Afrika leisten“, betonte sie.

Claudia Roth: „Ich glaube, dieses Wegschieben geht nicht.“

Im Interview mit dem NDR bekräftigte sie ihren Standpunkt danach noch einmal. „Man hat bei uns in Deutschland in der Breite so eine Tendenz zu sagen: Mit Kolonialismus sollen sich die Franzosen, die Briten, die Spanier, die Portugiesen, die Belgier auseinandersetzen – wir haben doch kein Problem. Ich glaube, dieses Wegschieben geht nicht.“ Es brauche eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung darüber, was Verantwortung heiße.

Man sei in bei der Aufarbeitung aber an einem guten Punkt angelangt. „Die Entschlossenheit, ob wir es wirklich ernst meinen mit der Aufarbeitung unseres kolonialen Erbes, zeigt sich im Umgang mit den Benin-Bronzen.“ Dieses kulturpolitische Thema müsse jetzt mit beispielhafter Priorität angegangen werden. „Die geraubten Güter, das belastete Sammlungsgut sollte zurückgegeben werden, also was die Eigentumsübertragung angeht. Es gibt sehr offene Wunden und es geht darum, diese Wunden zu heilen.“ In diesem Zusammenhang verwies Roth darauf, daß jeder das Recht auf Zugang zu seinem eigenen kulturellen Erbe habe.

Kulturstaatsministerin Roth hat die Aufarbeitung der deutschen Kolonialzeit zu einem zentralen Anliegen ihrer Amtszeit erklärt. Ihr Vorhaben wird auch von Politikern aus der Linkspartei geteilt. (fw)

Für Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ist die Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria nur der erste Schritt in der Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit Foto: picture alliance/dpa | Tom Weller
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