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Kochtopf-Whirlpool in Afrika-Zimmer: Schweizer Hotel wehrt sich gegen Rassismusvorwurf

Kochtopf-Whirlpool in Afrika-Zimmer: Schweizer Hotel wehrt sich gegen Rassismusvorwurf

Kochtopf-Whirlpool in Afrika-Zimmer: Schweizer Hotel wehrt sich gegen Rassismusvorwurf

Gäste in Whirlpool (Symbolbild)
Gäste in Whirlpool (Symbolbild)
Gäste in Whirlpool (Symbolbild) Foto: picture alliance / Bildagentur-online/AGF-Foto | –
Kochtopf-Whirlpool in Afrika-Zimmer
 

Schweizer Hotel wehrt sich gegen Rassismusvorwurf

Das Hotel Delta Park im schweizerischen Thun weist Rassismusvorwürfe wegen der Einrichtung seiner „African Lodge“ zurück. Kritik entzündet sich an der Einrichtung des Afrika-Zimmers mit einem Kochtopf-Whirlpool. Wissenschaftlerinnen sprechen von einer kolonialrassistischen Bildwelt.
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Cato, Weidel, Exklusiv

THUN. Das Hotel Delta Park im schweizerischen Thun hat Rassismusvorwürfe wegen der Einrichtung seiner „African Lodge“ zurückgewiesen. Zuvor war es zu Beschwerden gekommen, weil es in dem Zimmer einen Whirlpool in Form eines Kochtopfes gebe, berichtete das Boulevard-Blatt 20 Minuten.

„Die African Lodge ist seit fünf Jahren in Betrieb und die beliebteste unserer drei Private Spas. Wir haben bisher keine negativen Rückmeldungen erhalten, auch nicht von Menschen mit anderer Hautfarbe, die bei uns zu Gast sind“, äußerte Hotel-Direktor Mirco Plozza gegenüber dem Blatt. Zugleich betonte er: „Bei uns arbeiten viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Kulturen und niemand von ihnen hat sich bisher davon angegriffen gefühlt.“

Er räumte jedoch ein, daß eine Namensänderung des Zimmers möglich sei. Eine „Kannibalen-Konnotation“ sei bei der Gestaltung der Einrichtung nicht beabsichtigt gewesen, ergänzte der Hotelier.

Kritik äußerten jedoch Barbara Miller und Simone Rees von der Universität Freiburg (Schweiz). „Die vom Hotel bediente Symbolik des Kochtopfs reiht sich in eine kolonialrassistische Bildwelt ein“, lautete das Urteil der Wissenschaftlerinnen mit Forschungsschwerpunkt „Postcolonial Studies“.

Bevormundung sei der wahre Rassismus

Der aus Nigeria stammende Chef des Online-Senders „Diaspora TV“, Mark Bamidele-Emmanuel, nahm hingegen das Hotel in Schutz. „Ich glaube, daß kein Afrikaner das anstößig finden wird. Im Übrigen sollte der Westen manchmal aufhören, für die Afrikaner zu sprechen. Mir ist aufgefallen, daß sich in den meisten Fällen nicht einmal die Afrikaner beschweren, sondern einige Nichtregierungsorganisationen, die Medienpräsenz gewinnen wollen.“ Afrikaner seien kluge Geschäftsleute, die „verstehen, wenn sie uns diskriminieren wollen, aber das ist bei diesem Hotelkonzept nicht der Fall“.

Ähnlich hatte sich der schwarze Küchenchef und Inhaber des Kieler Restaurants „Zum Mohrenkopf“ Ende Mai in der JUNGEN FREIHEIT geäußert. Es ärgere ihn, wenn ihm Weiße erklären wollten, wann seine Gefühle als Schwarzer verletzt worden seien. So eine unverschämte Bevormundung sei der wahre Rassismus. (ag)

Gäste in Whirlpool (Symbolbild) Foto: picture alliance / Bildagentur-online/AGF-Foto | –
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