PONZANO VENETO. Das italienische Modeunternehmen Benetton hat seine Produktlinie um einen Hijab für alle Geschlechter erweitert. Die Kopfverschleierung, die eigentlich aus dem arabischen Raum stammt und dort von Frauen getragen wird, bewirbt der Bekleidungshersteller mit einem männlichen Model.
Entworfen hat den Hijab der Rapper Ghali, der tunesischer Abstammung ist, aber die italienische Staatsangehörigkeit hat. „Unisex Hijab aus einem dehnbaren Stoff. Der Aufdruck auf der linken Seite vereint das Logo von Benetton mit dem G für Ghali. Das Accessoire ist Teil dessen Capsule Kollektion“, heißt es erklärend in der Produktbeschreibung.
„Ich habe es satt, daß alles, was arabisch und tunesisch ist, mit etwas Negativem assoziiert wird“, sagte der Rapper laut der spanischen Mediengruppe La Razon. „Ich halte es für wichtig, daß Vielfalt einen Mehrwert darstellt.“
Auf einem Bild bei Instagram posiert Ghali mit der Verschleierung. Zahlreiche Nutzer reagierten darauf mit Kritik. In einem an den Rapper gerichteten Kommentar heißt es „Wieso müßt ihr uns so auf die Nerven gehen mit euren politischen Ansichten?“ Ein anderer verwechselte den Hijab mit einer Sturmhaube wie sie unter anderem von der linksextremen Szene getragen wird.
Unisex-Hijab stehe für Identitätswahn
„Das Gute an der Gleichmacherei in Deutschland ist, daß im Gegensatz zu Saudi Arabien – nach erfolgter Islamisierung – auch deutsche Männer in die Vollverschleierung gehen müssen“, schrieb die AfD-Bundestagabgeordnete Carolin Bachmann auf Facebook. Der Hijab sei passenderweise in den Farben der Grünen, FDP und SPD erhältlich.
Auch auf Twitter erhielt Benetton Kritik für den Verkauf des Kleidungsstücks, das vielen moslemischen Frauen gegen ihren Willen aufgezwungen wird. „Der inklusive Hijab, oder besser gesagt Identitätswahn. Was nach einer Falschnachricht klingt, bewirbt Benetton tatsächlich. Aber Sie haben es selbst in der Hand, ob Sie sich den Hijab zulegen und weiterhin bei Benetton einkaufen möchten“, schrieb die französische Abgeordnete Aurore Bergé. „Wenn sich der Markt in den Dienst des islamischen Rechts stellt“, kommentierte ein anderer Nutzer. (zit)
Le Hijab inclusif ou la folie identitaire… On pense d’abord à une fake news tellement cela semble délirant. Mais c’est bien en vente.
L’avantage ? On peut ne pas l’acheter. Et ne plus se rendre chez Benetton. https://t.co/s4XnhEQbsr
— Aurore Bergé (@auroreberge) November 8, 2021