BERLIN. Deutsche Schüler schneiden in Mathematik und Naturwissenschaften im Vergleich zu anderen EU-Ländern unterdurchschnittlich ab. Im vergangenen Jahr hatte ein Viertel der Viertklässler nur rudimentäre oder niedrige Rechenkenntnisse, wie aus der internationalen Timss-Studie (Trends in Mathematics and Science Study) hervorgeht.
Demnach konnten nur sechs Prozent der deutschen Schüler, die die vierte Klasse besuchten, der höchsten Kompetenzstufe zugerechnet werden. Der EU-Durchschnitt lag bei 9,4 Prozent. In Ostasien war der Wert deutlich höher. Singapur belegte mit 54 Prozent den ersten Platz. Darauf folgten Südkorea und Rußland. Der Schnitt der OECD-Staaten (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) lag bei 11,5 Prozent.
Die mathematische Kompetenz deutscher Schüler blieb damit unverändert. Bei den Naturwissenschaften zeigte sich hingegen eine leichte Verschlechterung. Rund 27,6 Prozent fehlten die zentralen Grundlagen für den Unterricht. Zudem erreichten nur 6,9 Prozent die oberste Kompetenzstufe.
Schüler mit Migrationshintergrund schneiden schlechter ab
Besonders gravierend seien die Leistungsunterschiede zwischen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund. Bei den Naturwissenschaften lägen Kinder mit ausländischen Wurzeln 60 Punkte zurück. Das entspreche ungefähr dem Lernfortschritt von zwei Jahren. Mit ihren Rechenkenntnissen hinkten sie etwa ein Jahr hinterher.
„Die dargestellten Befunde erlauben es auch für 2019 nicht, ein positives Fazit zu ziehen“, mahnte Studienleiter Knut Schwippert. Die Ergebnisse der Studie zeigten, daß die vielfältigen Bemühungen in Deutschland, die Leistungsunterschiede zwischen deutschen und ausländischstämmigen Kindern zu reduzieren, bislang nicht zu Erfolgen führten. (zit)