FRANKFURT/MAIN. Das Phänomen nimmt seit Beginn der „Black Lives Matter“-Protesten deutlich zu: Während Polizeibeamte ihrer Arbeit nachgehen, rottet sich ein Mob zusammen, bedrängt sie und beschimpft sie als Rassisten. Eine Streife der Frankfurter Polizei ist am Sonntag in der Innenstadt mit einer solchen Situation konfrontiert worden.
Den Beamten fielen zunächst zwei Männer auf, die auf der belebten Einkaufsstraße Zeil gegen eine Hausfassade pinkelten. Als die Polizisten die beiden Alkoholisierten deswegen kontrollieren wollten, fing der ältere der beiden an, die Ordnungshüter zu beschimpfen, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Unter anderem rief der 35jährige „Ihr scheiß Rassisten!, „Ich bin Boxer, wenn ich will, ficke ich dich“, „Ich werde allen sagen, daß ihr mich geschlagen habt“, „Ich werde dafür sorgen, daß ihr morgen eure Jobs los seid“ und „Wenn ich sage, daß ihr mich rassistisch behandelt habt, werdet ihr suspendiert“. Außerdem glaubte der Mann, er werde kontrolliert „Nur, weil ich schwarz bin“.
Frau ruft: „Rassisten! Kommt her und filmt alle“
Doch damit nicht genug: Als eine Frau die Kontrolle bemerkte, fing sie an zu schreien und versuchte, andere Passanten gegen die Polizei aufzustacheln. Unter anderem rief sie laut Polizei: „Seht her, wie wir alle unterdrückt werden“, „Rassisten“ und „Kommt her und filmt alle“. Auch behauptete sie: „Kommt her, seht her, hier war noch ein Weißer, der auch gepißt hat und dieser wurde einfach gehen gelassen.“
In der Zwischenzeit versammelten sich rund 150 Personen um den Einsatzort, filmten die Polizeikontrolle und forderten die Beamten auf, die beiden Verdächtigen laufen zu lassen. Die Polizei folgte den Anweisungen nicht. Statt dessen brachte sie den 35jährigen auf eine Wache, wo seine Personalien festgestellt wurden. Die Frau mit Migrationshintergrund hatte zuvor noch versucht, die Abfahrt zu verhindern, indem sie sich vor das Polizeifahrzeug stellte.
Kein Einzelfall
Wie ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT bestätigte, sind die beiden Männer schwarzafrikanischer Herkunft und wegen Gewalt- sowie Drogendelikten bereits polizeibekannt. Er bestätigte auch Erfahrungen seiner Kollegen in anderen Städten, wonach das Zusammenrotten von Passanten gegen die Polizei in der jüngeren Vergangenheit zugenommen habe.
Ebenfalls in Frankfurt mußten sich Polizisten in der Nacht auf Montag beschimpfen lassen. Ein Eritreer war mit zwei Begleiterinnen unterwegs, mit denen er am frühen Morgen in Streit geriet. Daraufhin schlug der 27 Jahre alte Afrikaner einer der beiden ins Gesicht und warf einen E-Scooter nach der anderen.
Alarmierten Polizisten gelang es, den stark alkoholisierten Mann festzunehmen. Nach Aufnahme seiner Personalien weigerte sich der Eritreer, das Polizeipräsidium wieder zu verlassen. Die Beamten führten ihn daraufhin aus dem Gebäude und erteilten ihm einen Platzverweis, worauf der 27jährige schrie: „Nazis, Hitler, German Rassist, Deutschland Rassist.“ (ls/krk)