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Bertelsmann-Studie: Mütter verdienen weniger als kinderlose Frauen

Bertelsmann-Studie: Mütter verdienen weniger als kinderlose Frauen

Bertelsmann-Studie: Mütter verdienen weniger als kinderlose Frauen

Familie
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Mutter mit drei Kindern Foto: dpa
Bertelsmann-Studie
 

Mütter verdienen weniger als kinderlose Frauen

Mütter sind laut einer Bertelsmann-Studie gegenüber kinderlosen Frauen finanziell benachteiligt. Je mehr Kinder eine Frau bekommt, desto größer sind die Einkommensunterschiede. Schuld daran sei die Dominanz eines männlichen Ernährer-Modells.
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BERLIN. Mütter sind gegenüber kinderlosen Frauen finanziell benachteiligt. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung liegen Mütter mit einem Kind gegenüber Frauen ohne Nachwuchs um rund 40 Prozent beim Lebenserwerbseinkommen zurück. Bei drei oder mehr Kindern seien es sogar knapp 70 Prozent, berichtet die FAZ.

Trotz einem verbesserten Betreuungsangebot müßten Mütter mit hohen finanziellen Einbußen rechnen. Kinderlose Frauen würden Männer bei Einkommensunterschieden zwar einholen, doch die Kluft zu Geschlechtsgenossinnen mit Kindern werde immer größer.

Väter verdienen mehr als kinderlose Männer

Bisher konzentrierten sich Studien auf die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen. Nun sei erstmals ermittelt worden, wie sich eine Entscheidung für Kinder auf das Einkommen auswirke.

Kinderlose Frauen, die 1982 im Westen Deutschlands geboren wurden, verdienten in ihrem Leben rund 1,3 Millionen Euro – Mütter hingegen nur 830.000 Euro. In den östlichen Bundesländern seien die Verhältnisse vergleichbar. Die Entscheidung, ein Kind zu bekommen, würde damit immer unattraktiver – jedoch nur für Frauen, denn bei Männern sei ein gegenteiliger Effekt zu bekunden. Väter verdienten rund 20 Prozent mehr als kinderlose Männer.

Männlicher Ernährer soll schuld an Erwerbseinbußen sein

Hauptgrund für die Ergebnisse sei, daß „trotz anderer Vorstellungen, die die partnerschaftliche Arbeitsteilung befürworten, faktisch nach wie vor das Modell des männlichen Ernährers beziehungsweise das Zuverdienerinnenmodell dominiert“, zitierte die FAZ die Autorinnen der Studie. Jüngere Frauen arbeiteten immer öfter in Teilzeit, verzichteten für die Familie auf eine Karriere oder faßten nach der Geburt ihrer Kinder schwerer wieder beruflich Fuß.

Die Corona-Krise drohe die Einkommensunterschiede noch zu verschärfen. „Reduzierte Arbeitszeit, vermehrte Fürsorgearbeit und ein geringeres Kurzarbeitergeld sowie drohende Arbeitsplatzverluste werden vor allem Mütter treffen“, betonte das Institut.

Kinder hätten negativen Einfluß auf Zufriedenheit der Frauen

Zudem seien Mütter nicht zufriedener, weil sie Kinder hätten, merkte der Marburger Soziologe Martin Schröder an. Vielmehr hätten Kinder einen negativen Einfluß, weil die Frauen weniger Geld für sich zur Verfügung hätten.

Eine gemeinsame Studie des sozio-oekonomischen Panels mit der Universität Bielefeld hingegen kam zu dem Ergebnis, daß die Corona-Krise sich positiv auf die Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau auswirke. Partner würden sich die Haushalts- und Betreuungsaufgaben teilen, Männer hätten dabei ihr Engagement gesteigert, berichtete die Zeit. (zit)

Mutter mit drei Kindern Foto: dpa
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