DÜSSELDORF. Ein Streit mit mehreren Hundert Beteiligten hat in einem Düsseldorfer Freibad einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Ein türkischstämmiger Badegast war am Samstag zunächst mit einer Gruppe nordafrikanischer Jugendlichen aneinander geraten, berichtete die türkische Zeitung Hürriyet.
Daraufhin hätten sich immer mehr zumeist nordafrikanische Personen mit den Jugendlichen solidarisiert. Schließlich habe der Familienvater einer Menge von bis zu 400 Personen gegenübergestanden.
Die alarmierte Polizei habe den Mann und seine vierköpfige Familie aus dem Schwimmbad geleitet. Insgesamt seien mehr als 60 Beamte im Einsatz gewesen, um die Situation zu beruhigen. Die anschließende Räumung des Schwimmbades verlief laut Polizei „weitestgehend störungsfrei“.
Kulturelle Unterschiede führen zu Auseinandersetzungen
Am Sonntag mußte die Polizei das Düsseldorfer Schwimmbad erneut räumen. Gegen Abend seien die Beamten wieder angefordert worden, berichtete der Express. Über den Grund für die zweite Räumung innerhalb von zwei Tagen liegen noch keine Informationen vor.
Der Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister, Peter Harzheim, beklagte wachsende Aggressionen in Freibädern. „Ich bin jetzt 45 Jahre im Job. Man hat sicherlich einiges erlebt, aber was sich in den letzten 40 Jahren getan hat, ist doch erschreckend“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Häufig lebten Eltern ihren Kindern vor, sich nichts gefallen lassen zu müssen. Auch spielten kulturelle Unterschiede immer wieder eine Rolle.
Bereits in der vergangenen Woche war es in anderen Schwimmbädern zu Gewalttaten gekommen. Im nordrhein-westfälischen Essen waren dabei ein Bademeister und ein Mädchen verletzt worden. (ag)