HAMBURG. Der CDU-Politiker Jens Spahn hat die urbanen Milieus in Großstädten als „elitäre Hipster“ kritisiert. Sie stellten „eine völlig neue Form der Parallelgesellschaft“ dar, schreibt Spahn in der Wochenzeitung Die Zeit. „Wir erleben, wie sich elitäre Hipster gegenüber den Normalbürgern abschotten. Das ist nicht weltoffen, sondern provinziell.“
Es gehe ihm dabei vor allem um Deutsche. Es sei eine „anbiedernde Bereitschaft, vorschnell und ohne Not die eigene Muttersprache hintanzustellen – selbst in Situationen, wo das gar nicht nötig wäre“. Das bloße Verwenden von anderen Sprachen sei jedoch kein Beleg für Internationalität, sondern zeuge von „provinzieller Selbstverzwergung“.
Abgrenzung von Unkundigen
Opfer dieser Hipster, die nur auf Englisch kommunizierten, seien zum einen die Deutschen, die nicht so gut Englisch sprechen und zum anderen Einwanderer. „Es ist doch absurd: Wir verlangen von Migranten mit Recht, daß sie Deutschkurse absolvieren, um sich zu integrieren. Währenddessen verlegen sich die Großstädte hipsterhaft aufs Englische und schotten sich so von Otto Normalverbraucher ab.“
Dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesfinanzminister zufolge werde damit eine verschärfte Form eines elitär-globalisierten Tourismus gelebt. „Alle, die nicht mithalten können bei der Generation easyJet, bleiben außen vor.“ Ein solches Verhalten habe es an europäischen Höfen im 18. Jahrhundert gegeben, wo es „als Maß aller Dinge“ galt, Französisch zu sprechen und sich von „Unkundigen in anderen Klassen“ abzugrenzen. (ls)