LÜNEBURG. Ein Gymnasium in Lüneburg verzichtet in diesem Jahr auf eine Weihnachtsfeier während der Unterrichtszeit aus Rücksicht auf moslemische Schüler. Statt dessen gebe es nun eine freiwillige Feier am Nachmittag, berichtet der NDR unter Berufung auf eine Entscheidung der Schulleitung.
Im vergangenen Jahr hätte sich eine moselmische Schülerin über die christliche Weihnachtsfeier am Johanneum beschwert. Deshalb soll nun am Mittwoch ab 15 Uhr ein Weihnachtsmarkt in der Schule stattfinden. Anschließend gibt es ein Weihnachtskonzert. Die Vorsitzende des Schulelternrats sagte dem Sender, sie könne mit der Verlegung auf den Nachmittag leben.
Landesschulbehörde: Kein Verbot christlicher Lieder
Das Lüneburger Johanneum begründete seine Entscheidung mit dem niedersächsischen Schulgesetz vom August 2017. Dort heißt es: „In Erziehung und Unterricht ist die Freiheit zum Bekennen religiöser und weltanschaulicher Überzeugungen zu achten und auf die Empfindungen Andersdenkender Rücksicht zu nehmen.“
Laut einer Sprecherin der Landesschulbehörde beinhalte der Paragraph aber kein Verbot, christliche Lieder zu singen. Jede Schule könne selbst entscheiden, wie die Regelung umgesetzt werde. An anderen Schulen in Lüneburg nehmen moslemische Schüler dem Bericht nach an Weihnachtsfeiern teil. (krk)