FRIEDRICHSHAFEN. Der Bodenseekreis will mit einer Präventionskampagne sexuelle Übergriffe in Schwimmbädern verhindern. Unter anderem sollen dazu Klebe-Tattoos mit der Aufschrift „NO!“ verteilt werden. Vor allem junge Badegäste sollen damit sensibilisiert werden.
„Wir wollen damit erreichen, daß die sexuellen Belästigungen in Hallen- und Freibädern aus der Tabuzone herausgeholt werden“, sagte die Frauen- und Familienbeauftragte des Landkreises, Veronika Wäscher-Göggerle.
„Sexuelle Belästigung in Bädern hat es schon immer gegeben“
Mit den deutschlandweiten sexuellen Übergriffen von Asylbewerbern auf Frauen und Kinder habe die Aktion allerdings nichts zu tun. „Sexuelle Belästigung in Bädern hat es schon immer gegeben“, betonte die Gleichstellungsbeauftragte gegenüber dem Focus. Begleitend wurde eine Broschüre veröffentlicht, in der die Kontaktdaten der Polizei, des Jugendamts und der Beratungsstelle gegen sexuellen Mißbrauch aufgelistet sind.
Auch die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen sieht keinen Zusammenhang zwischen Sexattacken in Schwimmbädern und der Asylkrise. Das größere Problem sei, daß viele Asylsuchende nicht schwimmen könnten oder keine richtigen Badesachen besäßen. Zudem seien viele Asylbewerber eigentlich Nichtschwimmer. (ho)