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Protestantismus: Badische Landeskirche streitet über Homo-Ehen

Protestantismus: Badische Landeskirche streitet über Homo-Ehen

Protestantismus: Badische Landeskirche streitet über Homo-Ehen

Zwei homosexuelle Männer legen die Hände übereinander
Zwei homosexuelle Männer legen die Hände übereinander
Zwei homosexuelle Männer legen die Hände übereinander: Kritik von den Pietisten Foto: dpa
Protestantismus
 

Badische Landeskirche streitet über Homo-Ehen

In der Evangelischen Landeskirche in Baden ist ein Streit über die kirchliche Trauung von Homosexuellen entbrannt. Während die Synode dies unterstützt, formiert sich in den pietistischen Verbänden Widerstand. Sie sehen die Entscheidung als direkten Widerspruch zum Wort Gottes.
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HEMSBACH. In einer gemeinsamen Erklärung haben neun pietistische Verbände den Beschluß der Synode der Evangelischen Landeskirche in Baden, gleichgeschlechtliche Partnerschaften kirchlich zu trauen, kritisiert. Die Entscheidung stehe im direkten Widerspruch zum Wort Gottes, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Papier. Gleichgeschlechtlich gelebte Sexualität stehe an keiner Stelle der Bibel in einer positiven Beziehung zum Willen Gottes: „Wir akzeptieren es nicht, daß es schon an sich homophob oder diskriminierend sei, auf biblischer Grundlage diese theologischen und ethischen Ansichten in Lehre und Leben zu vertreten.“

Der Beschluß sei ein besorgniserregender Schritt, weil er der gesellschaftlichen Entwicklung eine „höhere Normativität“ zubillige als der Heiligen Schrift. Die Unterzeichner bekräftigen gleichzeitig, daß Gott alle Menschen liebe und um sie besorgt sei: „Deshalb weisen wir alle Haltungen und Handlungen zurück, bei denen Menschen, deren Zuneigung auf Menschen des gleichen Geschlechts gerichtet ist, im persönlichen Miteinander herabgesetzt oder ausgegrenzt werden.“

Auf Homosexuelle zugehen

Man sei sich bewußt, daß es zu vielen Verletzungen gekommen sei. Man bedauere sie zutiefst. Gleichwohl sei eine kirchliche Amtshandlung, die in direktem Widerspruch zum Wort Gottes stehe, nicht denkbar: „Nach unserem Verständnis können gleichgeschlechtlich orientierte Menschen wohl im Rahmen der Seelsorge, aber nicht deren gleichgeschlechtliche Beziehungen kirchlich gesegnet werden.“

Wie es in der Erklärung weiter heißt, markiere der Beschluß einen Bruch mit dem bisherigen Weg der Kirchen der Reformation und auch in der weltweiten Ökumene. Eine Amtshandlung, die Worten der Bibel entgegenstehe, „hat die evangelische Kirche bislang noch nie beschlossen“. Die Frage, ob man in dieser Kirche noch mitarbeiten oder in ihr bleiben könne, sei berechtigt. Die Entscheidung müsse jeder persönlich treffen. In der Veröffentlichung werden Christen aber ermutigt, in der evangelischen Kirche oder in den Verbänden und Gemeinschaften des Pietismus zu bleiben.

Dekane und Mitglieder des Oberkirchenrates werden ferner gebeten, keine Trauungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften „gegen unseren ausdrücklichen Willen durchzusetzen“. Sie seien weder durch Mitarbeiter noch in Räumen der Verbände möglich. Abschließend betonen die Unterzeichner, da sie auf gleichgeschlechtlich orientierte Menschen zugehen. Man wolle sie „in unsere Gemeinden integrieren, das Gespräch mit ihnen suchen, sie auf ihrem persönlichen Weg menschlich und seelsorglich begleiten und sie in Liebe als unsere Schwestern und Brüder annehmen“. (idea/ho)

Zwei homosexuelle Männer legen die Hände übereinander: Kritik von den Pietisten Foto: dpa
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