HAMBURG. Der Fernseh-Unterhalter Jürgen von der Lippe hat mit der politischen Korrektheit in Deutschland abgerechnet. „Das fängt schon bei der Gender-Scheiße an. Das macht mich fertig“, sagte der Kabarettist im Interview mit dem Spiegel. Es sei eine Unsitte, daß immer auch die weibliche Form in einer Ansprache erwähnt werden müsse.
Auf die Frage, ob er mit dem Feminismus etwas anfangen könne, betonte von der Lippe: „Bei mir hört es schon auf mit der Forderung nach einer Frauenquote in Aufsichtsräten.“ Er habe selbst fast immer unter Frauen gearbeitet und nie ein Problem damit gehabt. „Aber eine Quote würde zu nichts Gutem führen, da sie Personen in Positionen brächte, nur weil sie das richtige Geschlecht haben.“
Zugleich verteidigte er den früheren FDP-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Rainer Brüderle, vor dem Vorwurf des Sexismus. Eine Reporterin des Stern hatte im vergangenen Jahr berichtet, Brüderle habe ihr an einer Hotelbar auf den Busen geschaut und gesagt: „Sie können ein Dirndl auch ausfüllen.“ Dies als „sexistischen Übergriff zu verkaufen“, sei das „Allerletzte“, empörte sich von der Lippe. (ho)