BERLIN. Die Grünen haben einen verstärkten Kampf gegen eine angebliche Diskriminierung von Homosexuellen im Leistungssport gefordert. „Im deutschen Sport wird das Thema Homophobie von allen Seiten oftmals nur unzureichend wahrgenommen“, heißt es in einem Antrag der Bundestagsfraktion. Auch im internationalen Sport sei „die Solidarisierung mit Anliegen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender sanktioniert“.
Die Abgeordneten wollen ein homosexuellenfeindliches Klima im Sport ausgemacht haben. „Alleine der Ausdruck ‘schwul’ als abwertender Kommentar im sprachlichen Alltag in Sportvereinen und auf Zuschauerrängen ist noch immer weit verbreitet“, klagen die Autoren. „So wird Heterosexualität im Sport als normal wahrgenommen und Homosexualität als identitätsverletzender Regelbruch.“
Antidiskriminierungsstellen in Sportvereine
Als Gegenmaßnahmen fordern die Grünen-Politiker unter anderem, daß die Innenministerkonferenz der Länder das Nationale Konzept Sport und Sicherheit um das Thema „Homophobie“ ergänzt. Auch sollen in der Antidiskriminierungsstelle des Bundes „Konzepte zur Prävention von Homophobie im Sport“ entwickelt und „Anreize“ für „Antidiskriminierungsstellen“ in den verschiedenen Sportvereinen geschaffen werden.
International soll Deutschland seinen Einfluß auf Organisationen wie das Olympische Komitee geltend machen, um bei der Vergabe von Sportgroßereignissen „auf die Implementierung von menschen- und bürgerrechtlichen Standards“ zu berücksichtigen. Auch sollen künftig statt Politikern „eine Delegaton unter anderem aus prominenten ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern“ an Sportgroßereignissen teilnehmen, „der auch homosexuelle Athletinnen und Athleten angehören“. (FA)